Corona in NRW: Arzt macht Entdeckung – viel mehr Impfstoff in den Ampullen als angekündigt

Corona in NRW: Ludger Keßel impft seinen Kollegen Christian Füllers mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech.
Foto: Ludger Keßel; imago images / ANE Edition (Montage: DER WESTEN)
Der 27. Dezember 2020 – ein sehr wichtiger Tag für alle. An diesem Tag starteten die ersten Impfungen gegen Corona in NRW und in ganz Deutschland. Für viele ist es die Hoffnung, im nächsten Jahr wieder das alte Leben zurückzubekommen – wie vor Corona.
Maske, Covid-19, Quarantäne, Lockdown – diese Begriffe begleiten uns seit Monaten. Die Pandemie hat auch in NRW große Spuren hinterlassen. Umso erfreuter sind die Menschen, dass endlich ein kleiner Lichtpunkt am Ende des Tunnels zu sehen ist.
Corona in NRW: Plötzlich mehr Impfstoff da als angegeben
Denn seit diesem Sonntag tragen die ersten Menschen den Corona-Impfstoff in sich. Ein Arzt aus Gevelsberg im Ennepe-Ruhr-Kreis in NRW hat erste Einblicke in das Impfzentrum in der Stiftung Volmarstein in Wetter gewährt. Ludger Keßel, Allgemeinmediziner, war mit verantwortlich für den Aufbau des Impfzentrums.
Insgesamt 322.000 Menschen leben in dem Kreis und warten auf die Corona-Impfung. Die ersten 220 waren heute an der Reihe. „Dabei handelte es sich um die Bewohner von zwei Heimen für Spezialpflege sowie deren Pfleger, zwischen 18 und etwa 90 Jahren.“ Einige Bewohner haben schwere neurologische Leiden und zählen somit zur erhöhten Risiko-Gruppe.
180 Impfdosen bekam jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt zur Verfügung gestellt. „Uns war direkt klar, dass in den Ampullen noch mehr Impfstoff für mehrere Personen drin ist. Bei der Portionierung hatten wir dann 220 fertige Spritzen“, so Keßel gegenüber DER WESTEN.
Der Corona-Impfstoff wird bei minus 70 Grad gelagert, muss aufgetaut und vor der Injektion in einer sterilen Kochsalzlösung aufgelöst und portioniert werden.
Corona in NRW: Bewohner haben Tag der Impfung ersehnt
„Es ist ein Pulver, das in einem Fläschchen geliefert wird, das etwa 1,8 Milliliter fasst. Nach der Portionierung wird die Flüssigkeit in die Spritzen gezogen – 0,3 Milliliter“, erklärt Ludger Keßel.
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Das ist das Coronavirus:
- ist SARS-CoV-2 (Abkürzung für englisch: severe acute respiratory syndrome coronavirus 2)
- gehört zur Familie der Coronaviren, eine Infektion kann neue Atemwegserkrankung Covid-19 verursachen
- erstmals 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan entdeckt
- wurde von der WHO am 30. Januar 2020 als „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ und am 11. März 2020 als Pandemie eingestuft
- Infektion erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion und Aerosole
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Geimpft wurden die Bewohner in den Heimen selbst. Die Mitarbeiter kamen zum Impfzentrum in Wetter in NRW. Freiwillige Ärzte, wie Ludger Keßel und sein ärztlicher Leiter Christian Füllers, haben die Impfungen vorgenommen.
„Die Stimmung war sehr angenehm. Man merkte den Leuten an, dass sie darauf gewartet haben. Die Bewohner haben uns noch geholfen, den Impfstoff erschütterungsfrei mit dem Aufzug in den 5. Stock zu bekommen. Sie haben ihn mit ihrem Elektro-Rollstuhl gesteuert“, berichtet der 62-Jährige.
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Über 30 Jahre lang hat Ludger Keßel bereits tausende Menschen geimpft. Doch für ihn war der Corona-Impfstoff dann doch etwas ganz Besonderes. „Es hat eine ganz andere Auswirkung auf unser Leben, als die Impfungen, die wir vorher gespritzt haben und die Krankheiten, die wir bisher bekämpft haben. Vorher hat keine davon unser Leben komplett umgekrempelt.“
Für ihn war es auch der erste mRNA-Impfstoff, den er Patienten verabreicht hat. Die Verarbeitung war anders. Anstatt, wie bisher, das Antigen zu spritzen, wird das Antigen bei einer mRNA-Impfung vom Körper selbst gebildet. Lediglich den Bauplan dafür bekommen wir bei der Corona-Impfung gespritzt.
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Corona in NRW: Arzt hat sich ebenfalls impfen lassen
Viele befürchten, dass dies Auswirkung auf das Erbgut von uns hat. Doch mehrere Studien und auch das Paul-Ehrlich-Institut belegen, das dem nicht so ist. Unsere Erbinformation befinden sich in der DNA im Zellkern, dort kann RNA wegen ihrer chemischen Struktur gar nicht eindringen.
Doch komplett geschützt sind die 220 Menschen aus NRW im Ennepe-Ruhr-Kreis noch nicht. Sie müssen in drei Wochen, also am 17. Januar, nochmal geimpft werden, damit der Schutz wirkt.
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Auch Ludger Keßel selbst wurde von Kollege Füllers gegen Corona geimpft. „Meine Muskulatur tut minimal weh, wenn ich sie anstrenge. Aber sonst geht es mir gut.“ Am Montag impft der 62-Jährige dann fleißig weiter.
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