Wegen Corona: Seehofer will Schleierfahndung offenbar massiv ausweiten +++ Bund und Länder planen Impfgipfel für Montagabend +++ Stiko empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff nur für unter 65-Jährige +++ Mehrheit will überwiegenden Flugstopp nach Deutschland +++ Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie im stern-Ticker.
Neun indigene Kinder in Brasiliens Amazonasregion mutmaßlich an Corona gestorben
Seit Anfang Januar sollen in der nordbrasilianischen Amazonasregion Roraima mindestens neun Kinder indigener Völker an Covid-19 gestorben sein. Vertreter der Yanomami und Yekuana überreichten den Behörden am Donnerstag entsprechende Unterlagen. Demnach starben in der Gemeinde Waphuta vier Kinder im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion, 25 weitere befanden sich in Lebensgefahr. Aus Kataroa wurden fünf tote Kinder gemeldet, die mutmaßlich an Covid-19 gelitten hatten.
Die Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren hatten den Angaben zufolge alle hohes Fieber und Atemprobleme gehabt. In Waphuta leben 816 Menschen, in Kataroa 412. Die Nichtregierungsorganisation Survival International hatte bereits zuvor von einem drohenden "Völkermord" an den Yanomami durch das Coronavirus gesprochen.
Brasilien ist nach den USA das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Es verzeichnet mehr als 220.000 Tote und knapp neun Millionen Infektionen. Die indigene Bevölkerung ist aufgrund geringerer Abwehrkräfte besonders gefährdet: Rund 40.000 Indigene wurden nach Schätzungen der Dachorganisation der indigenen Völker Brasiliens bisher mit dem neuartigen Virus infiziert, fast 800 starben.
Dänemark verlängert Lockdown bis Ende Februar
Die dänische Regierung hat den Lockdown wegen der Corona-Pandemie bis Ende Februar verlängert. Damit bleiben die Schulen und die meisten Geschäfte noch bis zum 28. Februar geschlossen, wie Regierungschefin Mette Frederiksen am Donnerstag ankündigte. In den Grundschulen soll möglicherweise eher wieder Unterricht möglich sein, ein Datum nannte Frederiksen aber noch nicht.
Bereits seit Mitte Dezember sind in Dänemark die Schulen sowie Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte geschlossen. Die Infektionszahlen gingen daraufhin zurück. Am Donnerstag wurden in dem 5,8-Millionen-Einwohner-Land nur noch 668 Neuinfektionen verzeichnet – das waren sechs Mal weniger als Mitte Dezember.
Die Regierung mahnt aber weiter zur Vorsicht, weil sich die hoch ansteckende Coronavirus-Variante aus Großbritannien zuletzt stark ausgebreitet hat. Die Virus-Variante B.1.1.7 wurde in der Woche vom 18. bis 26. Januar bei 13,5 Prozent aller positiven Tests festgestellt. Frederiksen sprach von einer "besorgniserregenden Entwicklung".
Teure Schneeballschlacht: Männer in Leeds müssen 10.000 Pfund zahlen
Wegen einer riesigen Schneeballschlacht müssen zwei junge Männer in Leeds jeweils 10.000 Pfund Strafe zahlen. Das sind umgerechnet mehr als 11 300 Euro. «Es macht uns keine Freude, solche heftigen Strafen an diese beiden jungen Männer zu verhängen», hieß es von der Polizei in West Yorkshire am Donnerstag. «Aber ihre Handlungen haben Hunderte dazu ermutigt, sich nahe beieinander aufzuhalten.» Das habe das Risiko, das sich das Coronavirus weiter verbreite, massiv erhöht. Mitte Januar hatten sich nach dem Aufruf der beiden Männer (20 und 23) Hunderte Menschen in einem Park zur Schneeballschlacht versammelt, Fotos und Videos davon verbreiteten sich über Social-Media-Kanäle. In England gilt zur Eindämmung der Pandemie derzeit ein harter Lockdown. Man darf nur eine Person außerhalb des eigenen Haushalts privat treffen - und das auch nur zum Sportmachen.
Mehr als 300 Corona-Tote in Portugal binnen 24 Stunden
Die Zahl der täglichen Todesfälle durch das Coronavirus in Portugal hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden seien 303 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Erreger gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Damit zählt das Zehn-Millionen-Einwohner-Land seit Beginn der Pandemie mindestens 11.608 Corona-Tote. Kürzlich hatte die Regierung in dem EU-Mitgliedstaat von einem "gigantischen" Druck auf die Krankenhäuser durch den starken Anstieg der Fälle gesprochen.
UN-Generalsekretär fordert "Neustart" der Welt nach Coronakrise
UN-Generalsekretär António Guterres hat nach einem Jahr der "Tragödien und Gefahren" einen "Neustart" der Welt für das 21. Jahrhundert gefordert. Mit der Computer-Metapher bezog sich Guterres auf die Corona-Pandemie und ihre globalen Folgen. "Im Jahr 2021 müssen wir einen Gang höher schalten und wieder auf Kurs kommen", sagte er in einer Rede vor der UN-Vollversammlung. Wir können vom 'annus horribilis' zum 'annus possibilitatis', dem Jahr der Chancen und der Hoffnung, übergehen", sagte Guterres. Dazu sei es notwendig, Themen wie die öffentliche Gesundheit oder den Umweltschutz neu zu denken. Er forderte in diesem Zusammenhang einen "inklusiveren Multilateralismus", an dem junge Menschen vollständig beteiligt werden müssten. "Es ist möglich, die Welt aufzubauen, die wir wollen", betonte der UN-Generalsekretär. Die Staatengemeinschaft müsse "vom Tod zur Gesundheit, von der Katastrophe zum Wiederaufbau, von der Verzweiflung zur Hoffnung, von der Stagnation zur Transformation" übergehen, fügte Guterres mit Blick auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise hinzu.
Corona-Impfpass: EU-Experten einig über Eckpunkte
Die Europäische Union treibt die Einführung von Corona-Impfpässen voran. Wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, haben sich die EU-Staaten auf Empfehlungen geeinigt, welche Informationen solche Dokumente enthalten sollen. Ziel ist die Vergleichbarkeit und gegenseitige Anerkennung in den 27 Staaten. Impfnachweise sollen demnach sowohl in Papier- als auch in elektronischer Form möglich sein. Neben Basisinformationen etwa zu Personalien, dem verwendeten Impfstoff und der ausstellenden Behörden soll es eine Art elektronisches Siegel geben, etwa einen QR-Code oder eine Registrierung. Ziel sei, den Impfstatus einer Person rasch und eindeutig festzustellen, heißt es in den Richtlinien. Später könnten damit auch weitere Informationen verlinkt werden.
Kultur-Bündnis "Alarmstufe Rot" kritisiert Corona-Politik des Bundes
Der Mitgründer des Aktionsbündnisses "Alarmstufe Rot" der Kultur- und Veranstaltungsbranche, Tom Koperek, hat die Corona-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. Die überwiegende Mehrheit der Kulturschaffenden habe seit drei Monaten noch keine Novemberhilfen von der Bundesregierung erhalten. "Wir sprechen bei uns intern nicht mehr von Novemberhilfe, sondern von Osterhilfe", da das Osterfest zeitlich mittlerweile näher liege als der 1. November, sagte Koperek dem "Mannheimer Morgen" (Freitag).
Die Regierung habe es "fahrlässig versäumt", jene Branche aufzufangen, der sie durch den Lockdown die Existenzgrundlage entzogen habe. "Den Soloselbstständigen und Einzelunternehmern muss mit einer Betriebskostenpauschale geholfen werden, die mindestens 1500 Euro zusätzlich zur Grundsicherung beträgt oder 2.500 Euro pro Person ohne Grundsicherung", forderte Koperek.
Arzneimittelrechtliche Erlaubnis für Biontech-Werk erteilt
Das Mainzer Unternehmen Biontech hat auch die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung von Corona-Impfstoff in seinem Werk im hessischen Marburg erhalten. Das teilte das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt am Donnerstag mit. Vor zwei Wochen hatte Biontech bereits die Genehmigung zum Betrieb seiner Anlage für die Produktion des Mittels bekommen – in dem Fall war das RP Gießen zuständig.
Nach Angaben eines Sprechers der Darmstädter Behörde steht noch ein weiterer formaler Schritt an: Um den in Marburg hergestellten Impfstoff in der Europäischen Union vermarkten zu können, sei noch eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur EMA nötig.
EU weitet Corona-Einreisestopp auf Japan aus
Die EU hat den Mitgliedstaaten wegen der Corona-Pandemie auch einen Einreisestopp für Japan empfohlen. Damit gibt es Ausnahmeregelungen nur noch für sechs Nicht-EU-Länder, wie der EU-Rat am Donnerstag mitteilte: Sie gelten für Reisende aus Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. China könnte hinzukommen, wenn es seinerseits die Einreise von EU-Bürgern erlaubt.
Festnahme nach Bombenalarm in britischem Impfstoff-Werk
Nach dem Bombenalarm in einem an der Herstellung von Corona-Impfstoffen beteiligten Werk in Wales hat die britische Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 53-Jährige aus Chatham in der Grafschaft Kent soll ein verdächtiges Päckchen an die Produktionsstätte in Wrexham im Norden von Wales geschickt haben, erklärte die Polizei am Donnerstag. Wie das Pharmaunternehmen Wockhardt mitteilte, musste die Arbeit am Mittwoch vorübergehend unterbrochen und die Mitarbeiter in Sicherheit gebracht werden. Ein Team von Sprengstoff-Entschärfern wurde zur Unterstützung gerufen. Wockhardt ist an der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca beteiligt. In dem Werk sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt. "Diese vorübergehende Unterbrechung der Produktion hat unseren Produktionsplan nicht beeinträchtigt", sagte eine Sprecherin des Konzerns. Sie dankte der Polizei und den Experten für den schnellen und erfolgreichen Einsatz.
EMA: Zweite Impfung mit Pfizer-Vakzin innerhalb von drei Wochen
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Richtlinien für die Anwendung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech verschärft. Danach muss die zweite Dosis innerhalb von drei Wochen gespritzt werden, wie aus dem am Donnerstag in Amsterdam veröffentlichten Beschluss hervorgeht. Zuvor hatten die Experten empfohlen, dass zwischen der ersten und zweiten Impfdosis mindestens 21 Tage" liegen sollten. Nun wird klar von drei Wochen gesprochen, und es wird davon abgeraten, die Zeitspanne zu verlängern.
Astrazeneca betont: Impfstoff ist auch bei über 65-Jährigen wirksam
Nach der Entscheidung in Deutschland, den Astrazeneca-Impfstoff voraussichtlich nur unter 65-Jährigen zu spritzen, hat der Hersteller die Zuverlässigkeit seines Produkts auch bei Älteren betont. Die jüngsten klinischen Daten hätten gezeigt, dass der in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford hergestellte Impfstoff auch bei über 65-Jährigen wirksam sei, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Unternehmens am Donnerstag. Auch der britische Premierminister Boris Johnson sagte, die britischen Gesundheitsbehörden hätten den Impfstoff als "sehr gut und wirksam" bewertet. Er biete "einen hohen Schutzgrad", sagte Johnson vor Journalisten. Das in Großbritannien bereits zugelassene Vakzin wird dort in allen Altersgruppen verimpft.
Impfstoffstreit: EU-Vertrag mit Astrazeneca soll öffentlich werden
Im Impfstoffstreit soll der Vertrag der EU-Kommission mit dem Hersteller Astrazeneca rasch in redigierter Form veröffentlicht werden. Dem habe das Unternehmen grundsätzlich zugestimmt, bestätigten Kommissionskreise am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Es werde nun besprochen, welche Teile aus Gründen der Vertraulichkeit geschwärzt würden. Zuvor hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung" darüber berichtet. Die Zeitung berichtete auch, dass Astrazeneca-Chef Pascal Soriot einen Teil der angekündigten Lieferkürzung zurücknehmen wolle. Nach Angaben von EU-Politikern hatte die Firma vorige Woche erklärt, statt 80 Millionen Impfdosen im ersten Qurartal nur 31 Millionen an die EU zu liefern. Jetzt zitiert das Blatt einen EU-Vertreter mit den Worten: "Es ist nicht wahrscheinlich, dass wir am Ende doch noch auf 80 Millionen kommen. Aber es sollten doch deutlich mehr werden als 31."
Seehofer will Schleierfahndung offenbar massiv ausweiten
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will neben Grenzschließungen für Reisende aus Mutationsgebieten offensichtlich auch die Kontrolle des übrigen Reiseverkehrs massiv verstärken. "Wir wollen einen Virus-Abhalt. Und dazu müssen wir manche Flugbewegungen, Reisebewegungen in der Tat einschränken", sagte Seehofer am Donnerstag dem Portal "Bild live". Dazu solle es Kontrollen an Flughäfen geben, aber vermehrt auch auf der Straße und in der Bahn. Es gehe nicht um das Verbot von Reisen, hob Seehofer hervor, "sondern es geht um Maßnahmen, wie wir ein hochinfektiöses Virus in Deutschland verhindern können". Einreisen würden zwar weiter zugelassen, aber "das wird dann geregelt über Schleierfahndung". "Hinter der Grenze winkt dann die Polizei die Fahrzeuge heraus und kontrolliert, ob sie berechtigt sind", zum Beispiel weil für sie Ausnahmeregeln gelten, sagte der Innenminister. Nicht zugelassen seien allerdings etwa touristische Reisen oder Shoppingtouren.
Fünf Fälle von britischer Virusmutation in Kölner Kita
In Köln sind fünf Fälle der britischen Corona-Variante in einer Kita aufgetreten. Laut Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" vom Donnerstag sind von dem Ausbruch zwei Erzieher und drei Kinder betroffen. Aufgefallen seien die Virusmutationen im Stadtteil Deutz, nachdem ein Elternteil eines Kindes positiv auf die Variante getestet worden sei, erklärte die Stadt gegenüber der Zeitung. Alle Kontaktpersonen wurden laut Bericht frühzeitig isoliert. Mittlerweile liege der letzte nachgewiesene Fall 14 Tage zurück. Ein weiterer Ausbruch der hoch ansteckenden Virusvariante in einer Kita war am Mittwoch in Freiburg nachgewiesen worden. Die Entscheidung über die Öffnung von Kitas und Grundschulen wurde in Baden-Württemberg deswegen verschoben.
Medienberichte: Bund und Länder planen Impfgipfel für Montagabend
Der Impfstoffmangel in Deutschland soll gelöst werden: Es soll schon in der nächsten Woche, voraussichtlich Montagabend, einen Impfgipfel geben. Das wurde dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) und dem Online-Dienst" "Business Insider" aus Regierungskreisen bestätigt. Bei dem Treffen sollen Länder, Bund, Pharma-Firmen und Vertreter der EU zusammenkommen, um den Gordischen Knoten bei der Impfstoff-Beschaffung zu durchschlagen.
Spahn: "Wir gehen noch durch mindestens zehn harte Wochen"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Menschen in Deutschland auf weitere zehn harte Wochen in der Corona-Krise eingestimmt. Bund und Länder sollten auf einer eigenen Ministerpräsidentenkonferenz nur zum Impfen über die Lage, die Ziele und das weitere Vorgehen beraten, schlug Spahn auf Twitter vor. Dazu sollten die Impfstoffhersteller zu einem Expertengespräch eingeladen werden. Sich zu informieren, abzustimmen, und einheitlich zu agieren, helfe immer. "Denn wir gehen bei der Knappheit des Impfstoffes noch durch mindestens zehn harte Wochen", so Spahn. "Die sollten wir mit gemeinsamem Arbeiten in der Sache verbringen." In zehn Wochen, also Anfang April, ist Ostern.
Biontech/Pfizer: Wohl kein neuer Impfstoff gegen Varianten nötig
Der Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer dürfte nach Herstellerangaben auch vor den zunächst in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virusvarianten schützen. «Diese Ergebnisse deuten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin», erklärten die beiden Firmen am Donnerstag zu einer Studie. Sie konnten im Labor zeigen, dass der Impfstoff eine neutralisierende Antikörperantwort gegen solche Sars-CoV-2-Viren auslöst, die Schlüsselmutationen der Varianten aus Großbritannien und Südafrika tragen. Die Studie wurde bislang jedoch nicht von externen Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.
Über ein Viertel aller Corona-Toten in Israel in den vergangenen Wochen
Gemessen an den Totenzahlen sind die vergangenen vier Wochen in Israel die bislang schlimmsten seit Beginn der Corona-Pandemie gewesen. Wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorging, wurden in dem Zeitraum mehr als ein Viertel aller Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion verzeichnet. Das Ministerium wies am Donnerstag 4609 Tote aus, am 27. Dezember 2020 stand die Zahl bei 3222. Insgesamt haben sich bisher knapp 625 000 Menschen in dem Land infiziert. Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, in Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen.
Stiko empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff nur für unter 65-Jährige
Der Astrazeneca-Impfstoff soll nach einer Empfehlung der deutschen Impfkommission im Gegensatz zu den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden. In der am Donnerstag veröffentlichten Empfehlung der Ständigen-Impfkommission des Robert-Koch-Instituts heißt es, das Astrazeneca-Präparat solle in den einzelnen Stufen, die die Priorisierung festlegen, "jeweils nur den Personen angeboten werden, die 18-64 Jahre alt". Zuvor hatte es Berichte über eine geringere Wirksamkeit des Präparats gegeben.
Scholz dringt auf schnellere Impfung - Pharmahersteller zuschalten
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) dringt auf eine schnellere Impfung gegen das Coronavirus und will dafür bei einem Impfgipfel von Bund und Ländern auch Pharmaunternehmen zuschalten. "Ziel dieser Runde muss es sein, eine gemeinsame nationale Anstrengung auf den Weg zu bringen, die Produktion und Verteilung von Impfstoff in Deutschland zu beschleunigen", sagte der Finanzminister der Deutschen Presse-Agentur. Dabei sollten die Pharmafirmen mitsprechen. Parallel müssten überall Kapazitäten geschaffen werden, damit in kurzer Zeit so viele Bürger wie möglich geimpft werden könnten. Die Impfung sei "der Ausweg aus der Pandemie", deshalb müsse sie "nun endlich oberste Priorität haben", forderte Scholz.
Erste Corona-Impfungen in britischem Supermarkt
In Großbritannien sind Menschen erstmals in einem Supermarkt gegen das Coronavirus geimpft worden. Ausgebildetes Personal könne täglich 240 Dosen in der Filiale in dem Ort Smethwick nahe Birmingham verabreichen, teilte die Handelskette Asda am Donnerstag mit. Die Region ist eine der besonders schwer von Corona betroffenen des Landes.
"Viele der Menschen, die heute in den Laden kommen, sind seit Monaten zu Hause geblieben, und wir hoffen, dass der Erhalt des Impfstoffs der erste Schritt zur Rückkehr zur Normalität für sie ist", sagte der Chef-Apotheker von Asda, Faisal Tuddy. Ein zweites, größeres Impfzentrum solle bald in einem Geschäft in Watford eröffnen.
Länder-Finanzminister stimmen Corona-Hilfen für deutsche Flughäfen zu
Gute Nachrichten für die deutschen Flughäfen: Mit großer Mehrheit haben die Länder einem Vorschlag des Bundes für Corona-Hilfen in Höhe von einer Milliarde Euro zugestimmt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen der Finanzministerkonferenz. Demnach stimmten 14 von 16 Ländern für den Vorschlag, der auf Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zurückgeht und eine Finanzierung von Bund und Ländern zu gleichen Anteilen vorsieht. Bereits geleistete Flughafenhilfen sollten dabei berücksichtigt werden.
WHO: Europa befindet sich bei Corona zwischen Hoffen und Bangen
Europa befindet sich in der Corona-Krise laut WHO-Regionaldirektor Hans Kluge derzeit in einer paradoxen Situation zwischen Hoffnung und Besorgnis. "Heute stehen wir vor einem Pandemie-Paradoxon", sagte der Leiter des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.
Viele hätten zum einen das Gefühl, dass dank der Impfstoffe ein Ende der Krise in Sicht sei. Zum anderen müsse man sich aufgrund von neu auftauchenden, besorgniserregenden Varianten des Coronavirus an einschränkende Maßnahmen halten. Dies führe zu Spannungen, Angst, Müdigkeit und Verwirrung, was unter den Umständen vollkommen verständlich sei.
35 Länder in der europäischen WHO-Region hätten bislang mit dem Impfen begonnen und insgesamt 25 Millionen Impfdosen verabreicht, sagte Kluge. Die Impfstoffe hätten die erhoffte Wirksamkeit und Sicherheit gezeigt. Weiterhin sehr hohe Ansteckungsraten und das Auftauchen der Virus-Varianten hätten jedoch die Dringlichkeit zum Impfen von Bevölkerungsgruppen mit Priorität gesteigert. Es sei nicht die Zeit für Lockerungen.
Deutlich mehr Vergewaltigungen während Pandemie in Frankreich
Während der Corona-Pandemie hat Frankreich einen massiven Anstieg von Vergewaltigungen und Gewalt in der Familie verzeichnet: 2020 wurden elf Prozent mehr Vergewaltigungen angezeigt sowie neun Prozent mehr Fälle innerfamiliärer Gewalt, wie das Innenministerium in Paris am Donnerstag mitteilte. Die Regierung sieht demnach einen "Zusammenhang mit der Gesundheitskrise".
Der Anstieg sei auffällig, da die meisten anderen kriminellen Delikte in der Corona-Pandemie rückläufig seien, hieß es in der Analyse des französischen Innenministeriums. So gingen etwa Einbrüche und Diebstähle um knapp 60 Prozent zurück. Bereits im Zuge der #Metoo-Debatte hatten sich in den vergangenen Jahren in Frankreich deutlich mehr Vergewaltigungs-Opfer gemeldet. 2019 betrug der Anstieg 19 Prozent, ein Jahr zuvor 18 Prozent.
Wegen Corona: 39 Milliarden Schulessen weltweit ausgefallen
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als 39 Milliarden Schulmahlzeiten ausgefallen. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hervor, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Der Bericht warnt demnach vor einer weltweiten Ernährungskrise.
Die Autoren schreiben, dass "weltweit 370 Millionen Kinder aufgrund von Covid-19-bedingten Schulschließungen im Durchschnitt rund 40 Prozent ihrer Schulmahlzeiten verpasst haben." Sie drängen darauf, Schulen so schnell wie möglich unter zuverlässigen Hygienestandards wieder zu öffnen. "Kinder, die für ihre täglichen Mahlzeiten auf Schulen angewiesen sind, verlieren nicht nur die Bildungsmöglichkeit, sondern auch eine verlässliche Quelle für ihre Ernährung", sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
Umfrage: Mehrheit will überwiegenden Flugstopp nach Deutschland
Eine Mehrheit der Deutschen hat sich für einen überwiegenden Stopp von Flügen nach Deutschland ausgesprochen. Nach Auswertung einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov würden es 68 Prozent der Deutschen begrüßen, den Flugverkehr nach Deutschland im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf nahezu null zu reduzieren. Jeder fünfte Befragte lehnte dies ab.
Die Bundesregierung will sich nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bis Freitag auf ein weitgehendes Einreiseverbot aus Ländern mit hoher Verbreitung neuer Corona-Varianten verständigen. Bei den angedachten Reisebeschränkungen konzentriere man sich auf Mutationsgebiete wie derzeit Portugal, Großbritannien, Südafrika und Brasilien. Aus diesen Staaten solle die Einreise verboten werden. Derzeit werde geklärt, welche Ausnahmen zugelassen werden.
FDP dringt auf regionale Lösungen bei Inzidenz-Werten unter 50
Die FDP dringt auf regionale Lockerungen der Corona-Einschränkungen, sobald in einer Kommune ein Inzidenz-Wert von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen erreicht wird. Dann könnten dort beispielsweise Friseure unter Einhaltung der Hygieneregeln wieder öffnen, sagte der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke am Donnerstag den Sendern RTL und n-tv. Auch für andere Wirtschaftsbereiche seien dann solche regionalen Öffnungen möglich. Als weitere Voraussetzung nannte Fricke einen bundesweiten Inzidenz-Wert von weniger als hundert - was an diesem Donnerstag erstmals seit Ende Oktober wieder erreicht wurde. Bis Mitte Oktober hatten die Werte bundesweit unter 50 gelegen, während der Sommermonate wesentlich niedriger.
Ein Toter bei Protesten gegen Armut und Lockdown im Libanon
Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften ist in der Hafenstadt Tripoli im Norden des Libanons ein Demonstrant ums Leben gekommen. Dabei handele es sich um einen 30 Jahre alten Mann, meldete die staatliche libanesischen Nachrichtenagentur NNA am Donnerstag. Aus Krankenhauskreisen in der Stadt hieß es, mehr als 200 Menschen seien verletzt worden. Das Rote Kreuz meldete mehr als 100 Verletzte. In der Hafenstadt war es am Mittwochabend den dritten Tag in Folge zu Protesten gegen die schlechte Wirtschaftslage und die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Pandemie gekommen.
Regierung: Planungen für Impfgipfel werden noch heute abgestimmt
Die Planungen für ein rasches Spitzentreffen zur Lösung der Corona-Impfmisere werden immer konkreter. "Die Bundesregierung ist für einen solchen Impfgipfel. Die Planungen dafür laufen und werden noch heute mit den Ländern abgestimmt", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag in Berlin mit. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich offen für einen solchen Impfgipfel gezeigt, wie er etwa von SPD-Politikern gefordert wird. Im Radiosender NDR Info und auf Twitter schlug Spahn ein gesondertes Treffen mit den Ministerpräsidenten vor, an dem auch Vertreter der Pharmahersteller teilnehmen sollten. Inhaltlich muss es nach seinen Worten darum gehen, wie das weitere Vorgehen gegen die Pandemie aussehen kann.
Altmaier: Tun alles für schnelle Auszahlung von Corona-Hilfen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat betroffenen Firmen zugesichert, alles dafür zu tun, dass Corona-Hilfen so schnell wie möglich ankommen. Der CDU-Politiker sagte am Donnerstag im Bundestag bei einer Debatte über den Jahreswirtschaftsbericht: "Ich kann allen Betroffenen, die auf diese Hilfen warten, versichern von dieser Stelle aus, dass wir alles tun, damit es so schnell wie möglich und so wirksam wie möglich bei den Menschen ankommt."
Der Wirtschaftsminister steht seit längerem in der Kritik von Verbänden. Sie werfen ihm eine schleppende Umsetzung der staatlichen Milliardenhilfen für Unternehmen und zu viel Bürokratie vor. Die Bundesregierung hatte Nachbesserungen angekündigt.
Rheinland-Pfalz: Ministerium stoppt Wechselunterricht an Grundschulen
Nach dem Auftreten von Coronavirus-Mutationen im benachbarten Baden-Württemberg hat das rheinland-pfälzische Bildungsministerium den für Montag geplanten Start des Wechselunterrichts an Grundschulen gestoppt. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit Experten der Universitätsmedizin Mainz getroffen worden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Die Landesregierung hatte in Änderung der jüngsten Bund-Länder-Vereinbarung zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen, ab kommender Woche für die ersten vier Klassen einen Wechselunterricht mit Lernen daheim und in der Schule zu praktizieren. Die Präsenzpflicht sollte weiter ausgesetzt bleiben.
Mehr als ein Viertel aller Corona-Toten in Israel in vergangenen Wochen
Gemessen an den Totenzahlen sind die vergangenen vier Wochen in Israel die bislang schlimmsten seit Beginn der Corona-Pandemie gewesen. Wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorging, wurden in dem Zeitraum mehr als ein Viertel aller Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion verzeichnet. Das Ministerium wies am Donnerstag 4609 Tote aus, am 27. Dezember 2020 stand die Zahl bei 3222. Insgesamt haben sich bisher knapp 625.000 Menschen in dem Land infiziert.
Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, in Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen. In Israel gilt seit drei Wochen ein Lockdown mit strikten Regeln, parallel dazu läuft eine massive Impfkampagne. Die täglichen Infektionszahlen sind dennoch weiterhin sehr hoch, insbesondere in den ultraorthodoxen jüdischen und arabischen Bevölkerungsteilen.
Meisten Deutsche befürworten Reisebeschränkungen
Die meisten Deutschen würden zusätzliche Reisebeschränkungen zum Schutz vor Corona-Infektionen befürworten. 57 Prozent sprachen sich in dem am Donnerstag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" für Grenzschließungen in der EU aus, um eine Ausbreitung des Virus zu bremsen. 40 Prozent hielten demnach eine solche Maßnahme für falsch.
Generell stoßen die geltenden Corona-Einschränkungen im Inland der Umfrage zufolge weiterhin mehrheitlich auf Zustimmung. 56 Prozent (plus fünf Prozentpunkte) gaben an, die Maßnahmen seien gerade richtig. 28 Prozent (unverändert) forderten eine weitere Verschärfung. Lediglich 14 Prozent (minus vier) halten die derzeitigen Maßnahmen für übertrieben.
Corona-Ausbruch mit Virusvarianten in Schule in Skiort Arosa
Im Schweizer Wintersportort Arosa gilt nach dem Auftauchen der neuen Coronavirus-Varianten ab sofort Maskenpflicht auf dem gesamten besiedelten Gemeindegebiet. Das Skigebiet bleibt zwar offen, aber die Skischulen werden vorerst geschlossen, und die Verbindung zum Skigebiet Lenzerheide wurde gesperrt, wie der Kanton am Mittwochabend mitteilte. Mindestens 14 Personen in der Ortsschule hatten sich demnach mit einem mutierten Virus infiziert. Um welche der Virusvarianten es sich konkret handelte, teilten die Behörden nicht mit.
Corona-Inzidenz in Deutschland erstmals seit drei Monaten unter 100
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland liegt erstmals seit drei Monaten wieder unter der Marke von 100. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sank der Wert am Donnerstag auf 98. Zuletzt hatte die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums – am 29. Oktober unter 100 gelegen.
Biontech-Vakzin gegen wichtigste britische und südafrikanische Mutationen wirksam
Der Impfstoff von Biontech ist gegen die wichtigsten in Großbritannien und Südafrika aufgetauchten Virus-Mutanten wirksam. In-Vitro-Tests hätten gezeigt, dass die Entwicklung eines neuen Impfstoffs für diese Varianten des Coronavirus nicht notwendig sei, teilten das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner Pfizer am Donnerstag mit. Die Virus-Varianten würden jedoch weiterhin auf mögliche Resistenz gegen den Impfstoff beobachtet.
Mehr als 3900 Corona-Tote an einem Tag in den USA
In den USA sind binnen eines Tages mehr als 3900 Tote im Zusammenhang mit dem Corona-Virus registriert worden. Am Mittwoch meldeten die Behörden 3943 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4466 Toten verzeichnet. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Spahn bereit zu Impfgipfel – Für Verhandlungslösung mit Astrazeneca -
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich offen gezeigt für einen sogenannten Impfgipfel, wie er etwa von SPD-Politikern gefordert wird. Im Radiosender NDR Info schlug er am Donnerstag ein gesondertes Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder vor, an dem auch Vertreter der Pharmahersteller teilnehmen sollten. Inhaltlich muss es nach seinen Worten darum gehen, wie das weitere Vorgehen gegen die Pandemie aussehen kann.
Mehrere SPD-Politiker und auch die FDP hatten angesichts des Impfstoffmangels und der schleppend anlaufenden Impfkampagne wiederholt ein solches Treffen gefordert, darunter die Regierungschefs von Rheinland-Pfalz, und Brandenburg, Malu Dreyer und Dietmar Woidke (beide SPD).
SPD fordert klaren Plan für schnellere Impfungen
Die SPD dringt auf eine Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland. "Wir brauchen einen klaren Plan, wie wir das Impfen in Deutschland schneller hinbekommen", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Dafür ist es wichtig, dass alle Ebenen jetzt zusammenkommen." Bereits die SPD-Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, und Brandenburg, Dietmar Woidke, hatten am Mittwoch einen Impfgipfel von Bund, Ländern und Wirtschaftsvertretern gefordert.
Hintergrund ist unter anderem der Streit der Europäischen Union mit dem Pharmakonzern Astrazeneca. Der Impfstoff des Herstellers wird voraussichtlich zunächst in weit geringen Mengen nach Deutschland und andere Länder geliefert als zunächst erwartet. Das Präparat wird voraussichtlich am Freitag in der EU zugelassen. Bei einem Krisentreffen am Mittwochabend hatte das Unternehmen keine zusätzlichen Lieferungen zugesagt. Auch der Hersteller Biontech/Pfizer, dessen Präparat bereits eingesetzt wird, hatte zwischenzeitlich Produktionsprobleme.
Vietnam befürchtet erstmals seit Monaten größeren Corona-Ausbruch
Vietnam befürchtet erstmals seit Monaten einen größeren Corona-Ausbruch im Land. Am Donnerstag seien 82 Neuinfektionen bestätigt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Es handele sich um die ersten lokalen Übertragungen des Virus nach 55 Tagen. Nachdem am Morgen zunächst zwei Fälle in den nördlichen Provinzen Hai Duong und Quang Ninh verzeichnet worden waren, wuchs die Zahl kurz darauf im Rahmen der Kontaktverfolgung weiter.
70 Infektionen stehen den Angaben zufolge in Verbindung mit einer großen Fabrik in Hai Duong City in der Nähe von Hanoi. Eine der positiv getesteten Personen sei zuvor in der Region herumgereist und habe sich mit rund 200 Menschen getroffen, so die Behörden. Diese sollen nun alle kontaktiert und getestet werden.
Passagierzahl an Flughäfen um drei Viertel eingebrochen
Corona hat die Zahl der Passagiere an den deutschen Flughäfen auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gedrückt. Von Januar bis Dezember 2020 wurden bundesweit 63 Millionen Fluggäste gezählt, wie aus Branchendaten für die 21 Verkehrsflughäfen hervorgeht. Das ist nur ein Viertel der Zahl von 2019. Die Luftfahrtbranche spricht von der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Am Donnerstag (12.30 Uhr) will der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft Bilanz ziehen.
Im März hatten Reisebeschränkungen wegen der Pandemie den Luftverkehr zusammenbrechen lassen. Während im Sommer wieder etwas mehr Menschen in Flugzeuge stiegen, herrscht seit dem Herbst wieder häufig Leere in den Terminals. Die Hälfte der Passagiere des gesamten Jahres 2020 wurden im Januar und Februar abgefertigt - vor den ersten Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Flughäfen schreiben Verluste in Milliardenhöhe.
Corona-Situation in der NBA entspannt sich
Die NBA scheint die Corona-Problematik innerhalb der Liga in den Griff bekommen zu haben. Nach 16 und elf positiv getesteten Basketball-Profis in den beiden vorausgehenden Wochen gab es in den vergangenen sieben Tagen nur noch einen Spieler, der ein positives Testergebnis erhielt. Das teilte die Liga am Mittwoch mit. Die vielen positiven Fälle, die daraus entstehende Notwendigkeit der Kontaktverfolgung und Zwangspausen für Spieler hatten zu vielen Absagen im Januar geführt. 21 der 22 im Zusammenhang mit der Pandemie verlegten Partien betrafen Begegnungen in diesem Monat.
Infolge der steigenden Fallzahlen hatte die Liga ihre Regeln verschärft. Teams durften etwa bei Auswärtsreisen das Hotel nur noch fürs Training und die Spiele verlassen. US-Medien rechneten nach der Mitteilung vom Mittwoch damit, dass die Regeln nun wieder gelockert werden.
Corona-News von Montag, 25. Januar, bis Mittwoch, 27. Januar, finden Sie hier
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