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Corona-Mutationen: Spahn warnt vor schnellen Lockerungen - WELT

Die wegen der Coronavirus-Mutationen in Tschechien und im österreichischen Bundesland Tirol eingeführten Grenzkontrollen sind laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ohne Alternative. „Wir müssen unser Land vor weiteren Viren schützen“, sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin. „Diese Entscheidung schmerzt, sie ist aber für eine gewisse Zeit unumgänglich.“ Und er warb um Verständnis: „Wir greifen zu diesen Maßnahmen nur, wenn es wirklich keine anderen Möglichkeiten gibt.“

Spahn äußerte zudem die Erwartung, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland über das Wochenende unter die Schwelle von 60 sinkt. Lockerungen der Auflagen könne es dennoch derzeit nicht geben. „Wenn wir jetzt öffnen, verspielen wir den bisherigen Erfolg der Maßnahmen“, sagte Spahn. Es sei besser, jetzt noch eine Weile durchzuhalten als einen Rückschlag zu riskieren.

Der Gesundheitsminister betonte außerdem: „Die Impfkampagne gewinnt Woche um Woche an Fahrt.“ Und er nannte Zahlen: Am Freitag lag der Stand der Erstimpfungen bei 3,8 Millionen, das seien über drei Prozent der Bevölkerung. 1,5 Prozent der Deutschen hätten auch schon die Zweitimpfung erhalten. 5,7 Millionen Impfdosen seien ausgeliefert, Ende nächster Woche sollen es acht Millionen sein.

Wieler: „Inzidenz von zehn wäre eine coole Zahl“

Spahn sagte zu, das Vorziehen der Impfung von Grundschullehrern und Erziehern zu prüfen und mit der Ständigen Impfkommission über eine Neupriorisierung zu sprechen. Er sprach sich allerdings auch dafür aus, auf jeden Fall zuerst allen Personen der ersten Prioritätengruppen ein Impfangebot zu machen.

Lothar Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts, erwähnte erfreut, dass die Kontakteinschränkungen auch positive Folgen auf die Vermeidung anderer Krankheiten haben: „Die Corona-Maßnahmen wirken – nicht nur gegen Covid-19“, sagte er. Die jährliche Grippewelle sei in diesem Winter bislang ausgeblieben. Seinem Institut würden sonst Tausende bis oder sogar Zehntausende Grippefälle pro Woche gemeldet – momentan seien es nur 20 bis 30. Erst 150 schwere Grippefälle mussten in diesem Winter im Krankenhaus behandelt werden. Diese geringe Zahl helfe, Praxen und Krankenhäuser zu entlasten.

Die Frage nach der Sinnhaftigkeit bestimmter Inzidenzwerte, die am Mittwoch als Voraussetzungen für Lockerungen festgelegt wurde, formulierte Wieler überraschend salopp: „Eine Inzidenz von zehn wäre eine coole Zahl.“ Denn das würde nur 830 Fälle pro Tag bedeuten. „Das ist eine Zahl, mit der könnten wir super kontrollieren – und das ist ja wichtig.“

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