Stand: 08.03.2021 20:43 Uhr
Seit Montag soll sich jeder einmal pro Woche mit einem Schnelltest kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Doch von einem flächendeckenden Test-Start kann nicht die Rede sein.
Kostenlose Corona-Schnelltests für alle, einmal pro Woche und an vielen Stellen möglich - das war der Plan. So sollte es seit Montag (8.3.) laufen. Die Tests seien ein wichtiger Baustein der Pandemie-Bekämpfung, so die einhellige Meinung Ende Februar im Landtag. Doch in Schleswig-Holstein hakt es. Die Rückmeldungen aus den meisten Kreisen besagen, es fehlten die konkreten Vorgaben vom Land. Wie werden die Schnelltests beschafft und transportiert? Wie werden die Kosten übernommen? "So lange wir die entsprechenden Vorlagen nicht haben, können wir auch nicht anfangen etwas zu planen," sagt etwa die Sprecherin des Kreises Steinburg, Sonja Wilke. Ihr Kollege aus dem Kreis Stormarn, Michael Drenckhahn, bestätigt die Sichtweise.
Weitere Kapazitäten bei Ärzten und Apothekern?
Um einen ersten Eindruck zu bekommen, ob genügend Personal für Testzentren oder mobile Impfteams vorhanden wäre, fragen die Kreise Segeberg, Nordfriesland und Herzogtum Lauenburg aktuell ab. Vorrangig werden Ärzte und Apotheker angesprochen, die bereits die kostenlosen Tests für Lehrer und das Kitapersonal anbieten. Sie werden nach weiteren Kapazitäten gefragt. NDR Schleswig-Holstein stieß bei seinen Stichproben eher auf Zurückhaltung.
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Sollten die Kapazitäten nicht vorhanden sein, müssen Drittanbieter für die Betreuung der Testzentren gesucht werden. Bis das soweit ist, verweist zum Beispiel der Kreis Segeberg auf die Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigung und der Apotheker im Land. Dort könnten Anlaufstellen für kostenlose Tests gefunden werden.
Kiel: Sechs Stationen für kostenlose Corona-Tests
In der Landeshauptstadt zeigt sich dagegen ein ganz anderes Bild. In Kiel stehen seit Montag an sechs Standorten Stationen für kostenlose Tests bereit. Vereinzelt waren bereits am ersten Tag längere Schlangen vor den Stationen zu sehen. Die meisten von ihnen haben bis 18 Uhr geöffnet. Die Stadt bezahlt die Tests vorab und stellt sie danach dem Bund in Rechnung. Einen Schnelltest bekommt dort jeder, der in Kiel wohnt, ohne Termin. Ob in Kiel noch mehr solcher Testzentren geöffnet werden, wolle die Stadt vom Andrang in den kommenden Wochen abhängig machen, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD).
Hohe Inzidenz: Tests in Flensburg und Umgebung
Auch in Flensburg liefen die kostenlosen Tests auf Grund der hohen Inzidenzen noch bis 21. März weiter wie bisher, heißt es von der Stadt. Im Kreis Schleswig-Flensburg wurde am Montag in Schafflund noch eine weitere mobile Teststation in Betrieb genommen.
Realistischer Start für Anfang April erwartet
Dass sich jeder Bürger und jede Bürgerin in Schleswig-Holstein kostenlos einmal pro Woche testen lassen kann, werde flächendeckend erst Anfang April möglich sein, so die Einschätzung vieler Kreise. Die kostenpflichtigen Angebote und auch die Testtermine durch die Gesundheitsämter, die wegen des Erstkontakts oder auftretender Symptome vergeben werden, bleiben bestehen.
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