Von Guttenberg bis Giffey: Doktor ade - DER SPIEGEL
Franziska Giffey ist nicht die erste Politikerin, die nach Plagiatsvorwürfen zurückgetreten ist. Eine kleine Galerie der Überführten.
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Franziska Giffey, Ex-Bundesfamilienministerin (SPD): Nachdem Anfang 2019 Plagiatsvorwürfe aufgekommen waren, wurde ihre Doktorarbeit überprüft. Das Ergebnis der Prüfung an der Freien Universität Berlin war, dass die Arbeit Verstöße gegen die Praxis guter Wissenschaft enthalte. Trotzdem durfte sie den Doktortitel behalten. Für dieses Vorgehen wiederum wurde die FU kritisiert, zog daraufhin ihre Rüge zurück und prüfte erneut. Laut einem Bericht des »Business Insider« spricht man sich dort nun doch für die Aberkennung des akademischen Grades aus. Das Ergebnis liegt dem Universitätspräsidium inzwischen vor. Seit vergangenem Mittwoch läuft eine vierwöchige Frist, in der Giffey noch Stellung beziehen kann – erst danach will die Universität eine endgültige Entscheidung treffen.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
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Karl-Theodor zu Guttenberg, Ex-Verteidigungsminister (CSU): Guttenberg hatte in seiner Arbeit, die er im Jahr 2007 an der Universität Bayreuth eingereicht hatte, zu großen Teilen plagiiert. Die Uni entzog ihm 2011 den Titel. Später trat er zurück.
Foto: Michele Tantussi / dpa / REUTERS
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Silvana Koch-Mehrin, Ex-Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament: Koch-Mehrin promovierte im Jahr 2000 mit einer mäßigen Note an der Philosophischen Fakultät der Uni Heidelberg. Dabei hatte sie großflächig abgeschrieben, ohne Quellen zu nennen. Der Titel wurde ihr 2011 entzogen.
Foto: Müller-Stauffenberg / imago images
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Matthias Pröfrock, ehemaliger Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg (CDU): In der Doktorarbeit fanden sich »in nicht unerheblichem Maße« kopierte Textpassagen, ohne dass dies kenntlich gemacht wurde. Das befand die Universität Tübingen und erkannte dem damaligen baden-württembergischen CDU-Landtagsabgeordneten im Juli 2011 seinen Jura-Doktor ab.
Foto: Marijan Murat / picture alliance
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Margarita Mathiopoulos, Politikberaterin (FDP): Mathiopoulos war 1986 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn promoviert worden. Bereits im Jahr 1991 stellte die Uni handwerkliche Mängel fest, entzog Mathiopoulos den Titel aber nicht. Erst als das Plagiatsjäger-Netzwerk VroniPlag die Vorwürfe erneuerte, revidierte die Hochschule ihre Entscheidung. Im Dezember 2018 verlor Mathiopoulos ihren Doktortitel.
Foto: Friso Gentsch / dpa
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Jorgo Chatzimarkakis, ehemaliger FDP-Politiker: Chatzimarkakis hatte seine politikwissenschaftliche Arbeit im Jahr 2000 der Universität Bonn vorgelegt. Er kämpfte vor Gericht dafür, seinen Titel behalten zu dürfen – vergebens. Im Jahr 2011 verlor er seinen Doktortitel.
Foto: Horst Galuschka / imago images
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Annette Schavan, Ex-Bundesbildungsministerin (CDU): Im Jahr 2012 tauchten im Internet anonyme Plagiatsvorwürfe gegen sie auf. Ein Jahr später entschied die Uni Düsseldorf: Schavan muss auf ihren Doktorgrad verzichten. Darauf trat sie als Ministerin zurück. Sie zog zwar vor Gericht – scheiterte aber.
Frank Steffel, Politiker und Mitglied des Bundestages (CDU): Die Internetplattform VroniPlag war der Auslöser: Die FU Berlin entzog Steffel, einem der bekanntesten Christdemokraten Berlins, Anfang 2019 den akademischen Grad. Der Grund: Plagiate in seiner Dissertation.
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