Grünen-Parteitag: Kretschmann findet Angriffe auf Baerbock »schäbig« - DER SPIEGEL
Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident hält die Kritik an der Kanzlerkandidatin seiner Partei für ein schwer zu ertragendes »Empörungsspektakel«. Die Partei und ihr Erfolg mache »einigen Leuten große Angst«.
Winfried Kretschmann sprach per Video zu den Delegierten
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Winfried Kretschmann sieht die Schuld für den holprigen Start seiner Partei in den Bundestagswahlkampf beim politischen Gegner. Da die Grünen nun erstmals auch im Bund ganz klar die Führungsrolle anstrebten, hätten Union und SPD sie nun zum Hauptgegner erklärt. »Deshalb greifen die auch gerade zu allen Mitteln – egal, ob redlich oder nicht«, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident in einer aufgezeichneten Grußbotschaft an die Delegierten eines digitalen Grünen-Bundesparteitages.
Das hätten die zurückliegenden Wochen gezeigt. »Da werden Ungenauigkeiten im Lebenslauf von Annalena aufgebauscht, Versäumnisse bei der Meldung von Einkünften als Bundesvorsitzende zur Staatsaffäre erklärt und die Zahl der Änderungsanträge bei unserem Parteitag in die Nähe eines Misstrauensvotums gerückt«, so Kretschmann.
In den sozialen Medien werde »mit einem gefährlichen Gemisch aus Fakten und Unwahrheiten Stimmung gemacht«, fügte er hinzu. Auch wenn manche dieser Angriffe »schäbig« und schwer zu ertragen seien, so zeige dieses »Empörungsspektakel« doch vor allem: »Es macht einigen Leuten große Angst, dass wir Grüne uns neu aufgestellt haben und damit erfolgreich sind.«
DER SPIEGEL
Die Grünen hatten die Parteivorsitzende Annalena Baerbock am Samstag mit rund 98,5 Prozent als Kanzlerkandidatin bestätigt. Nach ihrer Nominierung im April hatten sich die Grünen zunächst über ein Umfragehoch freuen können, waren dann jedoch abgestürzt, nachdem bekannt geworden war, dass Baerbock dem Bundestag Sonderzahlungen nachgemeldet hatte und mehrmals irreführende Angaben im Lebenslauf korrigieren musste.
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