Search

Bundesweiter Bahnstreik im Güterverkehr begonnen | NDR.de - Nachrichten - NDR.de

Stand: 21.08.2021 17:29 Uhr

Bahn-Reisende müssen sich auf einen erneuten Lokführerstreik im Personenverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kündigte einen 48-stündigen Streik ab Schichtbeginn am Montag an. Den Güterverkehr bestreikt sie bereits seit Sonnabendnachmittag.

Lokführer und Lokführerinnen sowie Beschäftigte in den Werkstätten bei der Bahn-Tochter DB Cargo sind nach GDL-Angaben aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Deutsche Bahn bestätigte am Sonnabend den Beginn des Ausstands.

Jeder vierte Fernzug soll rollen

Während des Streiks im Personenverkehr will die Bahn nächste Woche rund ein Viertel des normalen Fernzug-Fahrplans anbieten. Im Regional- und S-Bahnverkehr wiederum peilt die Bahn erneut etwa 40 Prozent des Zugverkehrs an, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Laut Bahn sollen auf ausgewählten Hauptstrecken, etwa zwischen Berlin-Köln, Hamburg-Köln, Hamburg-Frankfurt oder München-Stuttgart, die Fernzüge ab Montag im Zwei-Stunden-Takt fahren. "Die Anzahl der angebotenen Züge wird jedoch je nach Region stark schwanken", hieß es am Freitag. Im Hamburger S-Bahnverkehr sollen die drei Hauptlinien mindestens alle 20 Minuten fahren.

Weitere Informationen

Eine Anzeigentafel der Bahn informiert über Verspätungen. © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Informationen zu Zugverspätungen und Zugausfällen im Norden im NDR Text. mehr

Bahn bietet kulante Ticketregelungen an

Erneut soll eine kostenlose Hotline für Fahrgäste eingerichtet werden. Gebuchte Tickets für Fahrten am Montag und Dienstag können der Bahn zufolge seit Sonnabend bis einschließlich 4. September flexibel genutzt werden. Auch bei Spar- und Supersparpreisen werde die Zugbindung entsprechend aufgehoben. Für Mittwoch erwartet die Bahn einen weitgehend normalen Betrieb.

Streik im Güterverkehr: Kritik aus der Wirtschaft

Logistikverbände kritisierten den Arbeitskampf der GDL im Güterverkehr. Sie verwiesen unter anderem auf die besonderen Belastungen, denen die Lieferketten bereits in der Corona-Krise ausgesetzt waren. Über die genauen Auswirkungen des Streiks bei DB Cargo machte die Bahn zum Auftakt keine Angaben. Der Konzern kündigte an, gemeinsam mit externen Partnerbahnen versorgungsrelevante Züge fahren zu lassen. In den Rangieranlagen seien vor der zweiten Streikwelle Rückstaus aufgelöst und Kapazitäten geschaffen worden, um den Zugbetrieb zu sichern.  

GDL: Bahn hat sich "keinen Schritt bewegt"

GDL-Chef Claus Weselsky hatte der Bahn am Freitag vorgeworfen, sie habe sich im Tarifstreit "keinen Schritt bewegt". Die Forderungen der GDL seien "einfach, nachvollziehbar und berechtigt". Sie wolle Lohnerhöhungen von 3,2 Prozent, eine Corona-Prämie von 600 Euro, eine Verbesserung der Arbeitszeit sowie "Tarifverträge für die gesamte Infrastruktur, für Netz, Station und Service und die Werkstätten". Weselsky kritisierte erneut die Umsetzung des Tarifeinheitsgesetzes bei der Bahn. Es regelt, dass nur der ausgehandelte Tarifvertrag der jeweils mitgliederstärksten Gewerkschaft innerhalb eines Betriebes gilt - in diesem Fall ist dies die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Bahn: "Ein Tarifpartner verweigert sich permanent"

Deutsche-Bahn-Personalvorstand Martin Seiler warf der GDL-Führung vor, sie treibe mit den Streiks ihren "gewerkschaftspolitischen Kampf um Ausweitung und Einfluss auf dem Rücken der Bahnkunden auf die Spitze". Der Lokführergewerkschaft gehe es um etwas anderes als um Lösungen: "Sie will bei der Bahn in Bereiche, in denen sie bislang kaum Mitglieder hat." Seiler erklärte: "Dieser zweite Ferienstreik zeigt: Ein Tarifpartner verweigert sich permanent." Er warf der GDL vor, sie habe nicht den Mut, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Dies hat der Konzern mehrfach angeboten. Seiler erklärte, er halte eine Einigung über die materiellen Forderungen "mehr denn je" für möglich. Die Bahn will die Lohnerhöhung von 3,2 Prozent in Stufen später umsetzen und will eine längere Laufzeit.

Weitere Informationen

Leere Bahnsteige im Lübecker Hauptbahnhof © NDR Foto: Hauke von Hallern

Es stelle sich die Frage, ob ein Streik während einer Pandemie angemessen sei, so der Fahrgastverband. Der Personenverkehr ist ab Montag betroffen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 21.08.2021 | 17:30 Uhr

NDR Logo

Adblock test (Why?)

Artikel von & Weiterlesen ( Bundesweiter Bahnstreik im Güterverkehr begonnen | NDR.de - Nachrichten - NDR.de )
https://ift.tt/3goaHKV
Deutschland

Bagikan Berita Ini

0 Response to "Bundesweiter Bahnstreik im Güterverkehr begonnen | NDR.de - Nachrichten - NDR.de"

Post a Comment

Powered by Blogger.