CDU startet in »heißen« Wahlkampf: Söder schaut aufs Handy, Laschet patzt in deutscher Geschichte - DER SPIEGEL
Eigentlich wollte die Union beim Wahlkampfauftakt Stärke und Geschlossenheit zeigen. Doch der CSU-Chef schaut bei der Rede des Kanzlerkandidaten stur aufs Handy. Und der verwechselt Mogadischu mit Landshut.
Laschet, Söder am Samstag in Berlin: Versuch von Eintracht und Aufbruch
Foto: CLEMENS BILAN / POOL / action press
»Ich will, dass Armin Laschet Kanzler wird und nicht Olaf Scholz oder Annalena Baerbock«, sagte Markus Söder bei seiner Rede. Die Union läutete am Samstag bei einem Treffen im Berliner Tempodrom die heiße Phase des Wahlkampfs ein und versuchte Eintracht und Aufbruch zu signalisieren. Doch abgesehen von Söders steifem Plädoyer für den CDU-Kanzlerkandidaten lieferte er nicht viel Beistand.
»Der Trend geht nicht steil nach oben«, sagte Söder ebenfalls bei seinem Auftritt in der Hauptstadt mit Blick auf zum Teil deutlich sinkende Umfragewerte für die Union – was von vielen Beobachtern als Spitze gegen Laschet verstanden wurde.
Steht der CSU-Vorsitzende tatsächlich voll hinter Laschet? Die beiden hatten sich zuvor schon einen Machtkampf um die Kandidatur geliefert.
Auch der Auftritt Söders wirkt eher wie eine Kampfansage an den anderen: Eingeplant waren 15 Minuten, aber Söder überzieht immer weiter. Als er gegen Ende seiner 30-minütigen Rede dann auch noch auf die Mütterrente, einen der Streitpunkte zwischen CDU und CSU zu sprechen kommt, blicken sich Kanzlerin Angela Merkel und Laschet in der ersten Reihe wortlos an. Dann fordert er anders als der Kanzlerkandidat auch noch Steuersenkungen für den Mittelstand.
Als weiterer Affront Söders gegen den angeschlagenen Laschet wurde von Twitter-Usern das offene Desinteresse des Bayern an dessen Wahlkampfrede gewertet. Während des Auftritts des Kanzlerkandidaten schaute der im Auditorium sitzende Söder nicht auf die Bühne – stattdessen widmete er sich voll und ganz seinem Handy. »Das würden wohl viele im Saal lieber machen …«, lautete einer von vielen ätzenden Kommentaren.
Hätte Söder Laschets Ausführungen besser gelauscht, hätte er – wie viele andere – wohl aufgehorcht. Denn offenbar unterlief dem Unionskandidaten ein Patzer – auf den das Netz ebenfalls hämisch reagierte. Laschet erzählte die Gründungsgeschichte der GSG9 und verwies dabei darauf, dass von der Spezialeinheit 1977 »Deutsche aus der entführten Lufthansa-Maschine in Landshut befreit« worden seien.
In Wirklichkeit trug die Lufthansa-Maschine, in der die Geiseln 1977 gefangengehalten wurden, den Namen »Landshut«. Ort des Geschehens war indes die somalische Hauptstadt Mogadischu.
Unter dem Hashtag #Landshut macht sich nun die Twittergemeinde lustig. Eine Userin schreibt: »Bei seiner Wahlkampftour wird #Lasset besonders freudig in #Landshut erwartet – falls #Söder ihn über die bayerische Grenze lässt.«
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