
Stand: 22.09.2021 16:41 Uhr
Mit einem Appell haben Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und Kanzlerin Merkel die Beteiligten am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr gewürdigt. Die Ministerin erklärte, man blicke mit großer Anerkennung auf die Mission.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat vor rund 400 Soldaten den fast 20 Jahre langen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan gewürdigt. Sie verteidigte die Mission. Zugleich müsse nach dem Ende dieses Einsatzes "offen und ehrlich" Bilanz gezogen werden, sagte die CDU-Politikerin bei einem Appell für Teilnehmer der Evakuierungsmission aus Kabul. An der Veranstaltung in der Fallschirmjägerkaserne von Seedorf in Niedersachsen nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teil.
"Der Einsatz in Afghanistan war richtig", sagte Kramp-Karrenbauer. Der frühere SPD-Verteidigungsminister Peter Struck habe recht gehabt, dass Deutschlands Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt worden sei. "Es war für unsere eigene Sicherheit wichtig, dass Afghanistan kein sicherer Rückzugsort für den islamistischen Terrorismus bleibt", sagte die Ministerin. Zugleich sollten aus den Erfahrungen "realistische Zielsetzungen künftiger Einsätze" entwickelt werden.
Auszeichnungen für Soldatinnen und Soldaten
Kramp-Karrenbauer dankte den beteiligten Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz. Die Umstände seien extrem gewesen, der politische Druck hoch. Sie betonte, dass die Soldaten und Soldatinnen stolz auf die erfolgreich ausgeführte gefährliche Evakuiierungsmission sein könnten: "5347 Menschen haben durch diesen Einsatz eine Chance auf eine sichere und bessere Zukunft." Sie beschrieb zudem die bedeutende Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft. Sie sei ein wichtiger Teil deutscher Glaubwürdigkeit in der Welt.
Kanzlerin Merkel zeichnete stellvertretend für alle am Einsatz Beteiligten einige Soldatinnen und Soldaten mit der Einsatzmedaille aus. Insgesamt nahmen mehr als 400 Bundeswehrangehörige an dem feierlichen Gelöbnis teil.
Kanzlerin Angela Merkel beim Rückkehrappell in Seedorf. Bild: EPA
Taliban eroberten das Land schnell zurück
Nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 hatte Deutschland sich als Bündnispartner an NATO-geführten Einsätzen in Afghanistan beteiligt. Als die Amerikaner in diesem Sommer abzogen, fiel die Kontrolle über das asiatische Land aber schnell wieder an die militant-islamistischen Taliban.
Um Ausländer und afghanische Mitarbeiter zu retten, richtete die Bundeswehr im August für elf Tage eine Luftbrücke ein. Mehr als 5300 schutzbedürftige Personen wurden aus Kabul nach Taschkent in Usbekistan ausgeflogen.
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