Leipzig. Nach der Präsentation eines sächsischen Corona-Schnelltests für den Hausgebrauch ist eine Debatte um dessen freien Verkauf entbrannt. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände erklärte auf MDR-Anfrage, die Apotheken würden vorerst keine Corona-Antikörpertests an Privatpersonen verkaufen, sondern nur an Ärzte.
Ein solches Schreiben sei auch an alle Apotheken ergangen. „Wir können diese Tests nicht verkaufen, weil wir juristisch ein Verbot haben“, sagte Vizepräsident Mathias Arnold dem MDR in Halle. Die Leipziger Firma Adversis Pharma hatte den Test am Montag mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (beide CDU) vorgestellt.
"Nicht an Laien abgeben"
Unternehmens-Chef Jörg Gabert betonte am Donnerstag auf SZ-Anfrage, dem Verkauf stehe rechtlich nichts entgegen. „Er ist nicht verboten, weil er nicht genehmigt werden muss.“ Sein Unternehmen liefere seit dieser Woche sowohl an Privatpersonen als auch an Apotheken, die sich von den Missverständnissen nicht beirren ließen. Gabert beruft sich zugleich auf eine Äußerung des Bundesgesundheitsministeriums, die auch der SZ vorliegt.
Darin heißt es: „Wird dem Patienten lediglich ein Set zur Verfügung gestellt, das nach erfolgter Probennahme an das Labor zurückgeschickt wird und das Labor übermittelt das Testergebnis, steht die Medizinprodukteabgabeverordnung dem nicht entgegen.“ Bestimmte Diagnostika dürfen nicht an Laien abgegeben werden.
Mit dem Corona-Antikörpertest für 49 Euro können sich Laien mit einer feinen Nadel einige Tropfen Blut entnehmen. Diese werden auf eine Filterpapier-Karte getropft und zur Untersuchung an das Leipziger Labor geschickt. Der Vertrieb liegt allein in der Verantwortung des Unternehmens. (svh)
September 03, 2020 at 11:40PM
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Ist der Leipziger Antikörpertest verboten? - Sächsische Zeitung
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Der Verkauf
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