Eklat bei AfD-Parteitag: Alice Weidel bricht Interview ab - Berliner Zeitung

BerlinDie Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, hat einen Reporter des Fernsehsenders „Phoenix“ mitten in einem Live-Interview stehen lassen. Der Reporter hatte Weidel am Sonnabend am Rande des Bundesparteitages der AfD im nordrhein-westfälischen Kalkar die Frage gestellt: „Sozialpolitik, da ist sich die AfD ja auch nicht einig, soll es eher in die wirtschaftsliberale, mehr in die sozialpatriotische nennen sie es, andere sagen sozialnationalistische Richtung gehen?“

Der Streit um das Sozialstaatskonzept spaltet die AfD seit längerem. Die Frage danach, welches Konzept sich auf dem Bundesparteitag durchsetzen wird, möchte Alice Weidel offenbar nicht beantworten. pic.twitter.com/X3ggSEKTta

— phoenix (@phoenix_de) November 28, 2020

Weidel entgegnete: „Was bitte, was für eine Richtung“? Der Reporter gab zurück, er habe hier nur aus einem Presseartikel zitiert, ohne sich dessen Inhalt zu eigen zu machen. Sie lehne die Art der Fragestellung trotzdem ab, sagte Weidel. „Das ist eine Unverschämtheit“, fügte sie hinzu, bevor sie das Interview schließlich abbrach und grußlos davonstürmte. Offenkundig erinnert die Wortschöpfung „sozialnationalistisch“ an den Ausdruck „nationalsozialistisch“.

Alice Weidel, die dem AfD-Bundesvorstand angehört, hatte bereits vor der Bundestagswahl 2017 eine Talk-Runde vorzeitig verlassen, nachdem sie sich über den Gesprächsverlauf geärgert hatte.

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