Verkehrschaos in weiten Teilen Deutschlands + Hochwasser und Sturmböen an der Ostsee + Bahnverkehr weiterhin stark eingeschränkt + Der Wetter-Newsblog.
Julia Weiss
Während es schneit fährt ein Räumfahrzeug durch Berlin. Foto: dpa/Annette Riedl
Im Vergleich zum Wochenende soll der Schneefall in den kommenden Tagen zurückgehen. Das große Thema wird dann der strenge Frost sein - vor allem nachts wird es eisig kalt. Der Wintereinbruch hatten am Montag in Teilen Deutschlands ein Verkehrschaos verursacht. Es fielen mancherorts mehr als 30 Zentimeter Schnee , dazu kamen meterhohe Verwehungen. Bei der Bahn kam es zu großen Einschränkungen. Wir begleiten das Geschehen im Blog.
Please click
Activate to see the social media posts.
Learn more about our data protection policy on this
page
Nachtfrost bringt bis zu minus 18 Grad
Im Vergleich zum Wochenende soll der Schneefall in den kommenden Tagen zurückgehen. Das große Thema wird dann
der strenge Frost sein - vor allem nachts. Grund dafür sei „die kalte Gisela“, erklärte DWD-Meteorologe Martin Jonas. Das Hoch namens „Gisela“ liege diese Woche „weitgehend ortsfest über Skandinavien“, zapfe Polarluft an und schiebe diese „auf direktem Wege nach Mitteleuropa und damit nach Deutschland“.
In der Mitte und im Osten Deutschlands dürfte Nachtfrost von minus 18 Grad keine Seltenheit sein. Bei Wind und trockener Luft könne die gefühlte Temperatur nachts sogar auf bis zu minus 30 Grad sinken. „Wer da morgens mit dem Hund raus muss, sollte sich im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen“, empfahl Jonas. (dpa)
Verschneite Winternacht in Berlin
Bild: Ole Spata/dpa
„Kältebus“ versorgt Obdachlose in Hannover
In der bitteren Winterkälte verstärken Hilfsorganisationen ihren Einsatz für Obdachlose . In Hannover war am Montagabend erneut der „Kältebus“ der Johanniter unterwegs, um Bedürftige mit heißem Essen und Trinken zu versorgen. Außerdem würden Kleidung, Decken, Schlaf- und Rucksäcke sowie Masken verteilt, sagte eine Sprecherin. Zu essen gab es am Montag Nudeln mit Bolognese, gekocht und verteilt von ehrenamtlichen Helfern. Üblicherweise würden an einem Abend 100 bis 110 Portionen ausgegeben.
Bei strengem Frost suchten aber viele der Obdachlosen schon früh am Tag ihren Schlafplatz auf, um sich für die Nacht einzumummeln, sagte Sprecherin Sylke Heun. Sie kämen dann nicht mehr zu den mobilen Hilfsangeboten. In Hannover seien etwa 400 Menschen ständig „auf Platte“. (dpa)
Bild: Kira Hofmann/dpa
Schnee und Glätte machen auch der Post zu schaffen
Das eisige Wetter samt Schneefall hat auch bei der Deutschen Post DHL zu Beeinträchtigungen geführt. Am Montag sei es unter anderem wegen gesperrter Autobahnen in Teilen Deutschlands zu Verzögerungen bei der Zuführung von Paketsendungen zu Sortierzentren gekommen, sagte ein Konzernsprecher in Bonn. Dies habe zur Folge gehabt, dass in manchen Gebieten die Zustellung ausgefallen sei. Als Beispiele für teilweise betroffene Bundesländer nannte der Sprecher Nordrhein-Westfalen und Thüringen.
In Thüringen fiel die Zustellung von Briefen und Paketen fast komplett aus - nur im Thüringer Wald waren mancherorts einige Fahrzeuge unterwegs. Bei den teils chaotischen Straßenverhältnissen habe die Gesundheit der Mitarbeiter im Vordergrund gestanden, hieß es von der Post. (dpa)
Bild: Jonas Güttler/dpa
Service-Eintrag für Hundebesitzer: So kommt Fiffi durch den Schnee
Eben noch ist er voll Freude durch den Schnee getobt, auf einmal mag der Hund nicht mehr weiterlaufen - an der Behaarung unter dem Bauch und an den Beinen haben sich Eisklumpen gebildet. Das kann bei Hunden mit langem Fell schnell passieren. Zwischen den Zehen können zudem harte Schneeballen stecken. Gegen beides hilft gewöhnliches Haaröl, rät die Tierschutzorganisation Aktion Tier.
Wer das Öl vor dem Spaziergang sparsam auf Hundepfoten und Beine aufträgt, verhindert ein Anhaften des Schnees. Das erspart Hundebesitzern das ständige Abzupfen. Außerdem knabbert der Hund nicht an den Pfoten, um die störenden Klumpen zu entfernen, wobei er womöglich Eis und Streusplitt schluckt. (dpa)
Hochwasser, Wellen und Gischt in der Kieler Förde. Bild: Petra Nowack Imago
Sturmböen an der Ostsee
An der Ostsee drückte starker Wind das Wasser an die Küsten. Sturmböen ließen in Lübeck und Travemünde die Trave über die Ufer treten. Die Wasserstände lagen am Montagmittag bei rund 6,10 Metern , wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Das sind etwa 1,10 Meter mehr als der normale Wasserstand. In den Hochwassergebieten im Westen und Süden Deutschlands entspannte sich hingegen die Lage - auch am Rhein. Ab Dienstag könnte bei Köln wieder die Schifffahrt möglich sein.
Bahngleise bei Leipzig. Bild: Jan Woitas/dpa
Bahn will Fernstrecken wieder befahrbar machen
Die Deutsche Bahn ist mit Schneeräum- und Reparaturtrupps in den besonders vom Wintereinbruch betroffenen Gebieten unterwegs. Ziel sei es, den Schienenverkehr auf den Hauptstrecken bis morgen Abend schrittweise wieder aufzunehmen, teilt die Bahn mit. Zwischen Hamburg und Hannover sollen ab Donnerstagnachmittag wieder fahren. Die weiteren Arbeiten konzentrieren sich nach Angaben des Konzerns auf den Fernverkehr zwischen den Metropolen Hamburg, Berlin, Frankfurt, München, Köln und Hannover. Für den Warenverkehr konzentrieren sich die Einsatzkräfte auf die Güterverkehrskorridore insbesondere zu den Seehäfen.
Höchstwerte „im Eisfach-Bereich“
Schnee und Eis haben auch zum Wochenanfang Auto- und Bahnfahrern in weiten Teilen Deutschlands das Leben schwer gemacht - und in den nächsten Tagen bleibt es eisig . In immer weniger Regionen wird es zumindest tagsüber frostfrei sein, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag vorhersagte.
Demnach klettern die Temperaturen an diesem Dienstag nur noch südlich der Donau über die Null-Grad-Marke. Ab Donnerstag sollen die Höchstwerte dann in ganz Deutschland „im Eisfach-Bereich“ von minus 1 bis minus 9 Grad verharren, wie DWD-Meteorologe Martin Jonas ankündigte. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich also weiterhin auf rutschige Straßen gefasst machen. (dpa)
Die Überfahrt nach Norderney ist möglich. Bild: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Fährverkehr zu Ostfriesischen Inseln weiter gestört
Anhaltender starker Ostwind und damit einhergehendes Niedrigwasser sorgen auch am Montag für Probleme beim Fährverkehr von und zu vielen Ostfriesischen Inseln . Die Verbindungen zwischen Baltrum und Nessmersiel sowie die Fähre zwischen Wangerooge und Harlesiel fallen am Montag aus , wie die Betreiber im Internet mitteilten. Auch zwischen Langeoog und Bensersiel wurden die für Montagmittag geplanten Fahren abgesagt.
Zwischen Norderney und Norddeich lief der Fährverkehr weitgehend planmäßig. Juist ist weiterhin nicht mit dem Schiff zu erreichen. Sowohl die Fähre als auch die Schnellfähren fielen am Montag aus, wie die Reederei Norden-Frisia mitteilte. (dpa)
Flughafen in Dortmund stellt Betrieb wegen Schnee ein
Weil die Start- und Landebahn vereist ist, hat der Flughafen Dortmund den Flugbetrieb vorübergehend eingestellt. Voraussichtlich bis 13 Uhr könnten keine Maschinen starten und landen, teilte der Flughafen mit. Maschinen mit Ziel Dortmund würden nach Köln/Bonn umgeleitet , sagte eine Sprecherin. Dort, wie auch am größten Flughafen in Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, lief der Flugbetrieb am Montagvormittag ohne Beeinträchtigungen. Wie es in Dortmund weitergeht, war nach Angaben der Sprecherin zunächst nicht abzusehen. (dpa)
Ausgefallene Züge, ruhige Straßen - der Winter hat Berlin erfasst und wird noch eine Weile bleiben. Ein Überblick von Stefan Jacobs.
Toter im Schnee in Bielefelder Innenstadt gefunden
In der Bielefelder Innenstadt hat die Polizei am Morgen im Schneetreiben einen Toten gefunden. Nach Angaben eines Sprechers in der nordrhein-westfälischen Stadt sind die Umstände derzeit noch offen. Unklar sei demnach noch, ob es sich um einen medizinischen Notfall handelt oder ob die Person in dem Unwetter erfroren ist. Die Ermittlungen der Kollegen vor Ort seien noch nicht abgeschlossen. (dpa)
Ein verschneiter ICE im Bahnhof in Hannover. Bild: Ole Spata/dpa
Weiter viele Ausfälle im Fernverkehr der Deutschen Bahn
In weiten Teilen Deutschlands kommt es
voraussichtlich noch den gesamten Tag zu Zugausfällen und Verspätungen , teilte die Bahn in einer Warnmeldung auf ihrer Webseite mit. Demnach soll der Fernverkehr vielerorts "bis auf weiteres" eingestellt bleiben.
Die Einschränkungen betreffen laut Bahn insbesondere die Regionen Berlin und Hamburg, wo am Montag nahezu keine Fernverkehrszüge starteten. Demnach blieben die Verbindungen von beiden Städten in Richtung Hannover, Köln, Frankfurt sowie München ausgesetzt. Auch ab Dresden "verkehren bis auf weiteres keine Fernverkehrszüge mehr in Richtung Leipzig, Frankfurt, Hannover und Köln" , teilte die Bahn mit. Außerdem sei "der Fernverkehr nördlich von Frankfurt" komplett eingestellt.
Auch internationale Verbindungen in die Niederlande blieben den Angaben vom Montagmorgen zufolge gestrichen . Die Bahn erwartete, "die Einschränkungen im Laufe des Nachmittags schrittweise aufheben zu können". Gleichzeitig kündigte der Konzern an, das Fernverkehrsangebot zwischen Hamburg und Berlin sowie von Köln in Richtung Frankfurt und Süddeutschland werde aufrecht erhalten. (AFP)
Der Wintereinbruch sorgt nicht nur für Chaos auf den Straßen, er bringt auch tolle Kulissen wie hier in Dresden hervor.
Bild: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Einige Impressionen vom Montagmorgen. So sieht es auf den Straßen in Deutschland aus:
Weitere Beiträge
Let's block ads! (Why?)
Artikel von & Weiterlesen ( Kachelmann über Wintereinbruch: „Kaltluftblock sitzt mit dickem Hintern da und bewegt sich kaum“ - Tagesspiegel )
https://ift.tt/3rFumcx
Deutschland
Bagikan Berita Ini
0 Response to "Kachelmann über Wintereinbruch: „Kaltluftblock sitzt mit dickem Hintern da und bewegt sich kaum“ - Tagesspiegel"
Post a Comment