Boris Palmer über Notbremse: "Außer Verboten fällt uns nichts ein" - RTL Online

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23. April 2021 - 10:17 Uhr

Palmer über Ende des Modellprojekts: "Ich bin schon traurig darüber"

Das Tübinger Corona-Modellprojekt ist wegen der Bundesnotbremse nun beendet worden. Schluss ist also mit den Tagestickets für Gastronomie, Kultur und Handel...

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) zeigte sich in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv sichtlich enttäuscht darüber: "Ich bin schon traurig darüber, weil ich keinen Grund erkennen kann. Unsere Zahlen haben sich besser entwickelt, als die der Kreise in der Notbremse und viele Leute in der Stadt sind jetzt auch enttäuscht. Man hat sich so angestrengt und am Ende ist jetzt doch Schluss."

Am heutigen Freitag tritt das neue Infektionsschutzgesetz, die so genannte Bundesnotbremse in Kraft. Lesen Sie hier, was sich alles ändert.

Palmer kritisierte außerdem die Einfallslosigkeit der Corona-Politik in Deutschland: "Wir haben ein Strategieproblem. Uns fällt außer Verboten und Lockdown nichts ein. Wir hätten mit Digitalisierung mit Impfung, mit Testung, mit Schutz der Risikogruppen sehr viel besser durch die Krise kommen können", so Palmer im Gespräch mit RTL-Reporter Daniel Heyd.

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Corona-Tests und Lockerungen - Palmer: "Warum machen es nicht alle wie wir?"

Zudem warb Palmer für sein Modellprojekt, in dem man gezeigt habe, dass es möglich sei, Kultur, Gastronomie und den Handel offen zu halten: "Wir haben jetzt sechs Wochen offen und unsere Zahlen sind besser als in der Notbremse. Eigentlich müsste man doch fragen: Warum machen es nicht alle wie wir?", so Palmer.

Nun habe man in Tübingen aber womöglich den "schlimmsten Notbremsen-Lockdown überhaupt" in ganz Deutschland, weil in der Stadt so viel geöffnet gewesen sei, wie sonst nirgends, sagte Palmer. Weiter: "Jetzt werden wir so zu gemacht, wie fast nirgends in Deutschland, weil wir in die Inzidenz des Umlands mit reingerechnet werden."

Man habe zwar auch "viele Fehler" während des Modellprojekts gemacht, gestand Palmer ein, nannte aber als wichtigste positive Erkenntnis: "Wir finden so viele Infizierte, die nichts wissen, von ihren Infektionen, dass wir damit Infektionsketten abbrechen und die Inzidenz insgesamt senken können. Das sind wichtige Erkenntnisse, wenn man nach dieser dritten Welle wieder öffnen will."

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