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Baerbock will Kurzstreckenflüge und Billigtickets abschaffen - BR24

Zugfahren müsse für eine Familie billiger sein als ein Kurzstreckenflug, sagte Baerbock im Interview mit der "Bild am Sonntag". Die Grünen-Parteichefin will im Fall einer Regierungsübernahme Flugreisen klimagerecht besteuern.

Es sei nicht fair, dass mit unser aller Steuergeld das Flugbenzin Kerosin subventioniert werde, während Fernfahrten mit der Bahn gerade zu Stoßzeiten teuer seien, sagte Baerbock. Perspektivisch solle es Kurzstreckenflüge gar nicht mehr geben.

Scholz: Keinen Flug mehr unter 50 Euro

Vor wenigen Tagen hatte auch SPD-Kanzlerkandidat Scholz erklärt, gegen Billigflüge vorgehen zu wollen. SPD-Kanzlerkandidat Scholz hatte argumentiert, dass kein Flug billiger sein dürfe "als die Flughafengebühren und alle anderen Gebühren, die dafür anfallen". Weitergehende Regelungen seien rechtlich schwierig. Das bedeute aber immerhin, "dass es sicherlich keinen (Flug) geben wird, der unter 50, 60 Euro dann sein wird", sagte Scholz. Auch das sei noch ziemlich günstig, gemessen an dem, was Flugreisen früher gekostet hätten.

FDP kritisiert "Verbotsfetisch" der Grünen

Der Vizechef der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange, nannte die Pläne von Grünen-Chefin Baerbock einen falschen Ansatz. Flugreisen müssten weiterhin für jeden finanzierbar bleiben. Wenn der Flug in den Urlaub zum Privileg für Wohlhabende werden solle, sei das mit der Union nicht zu machen, so Lange gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Buschmann, sagte der Saarbrücker Zeitung, Baerbocks Vorstoß sei ein Beispiel für den – so wörtlich - "Verbotsfetisch"der Grünen. FDP-Fraktionsvize Theurer warf Baerbock und den Grünen vor, das Leben der Menschen zu verteuern und ihnen die Freude am Leben zu verbieten. Die FDP will auf klimaneutrale Zukunftstechnologien und den EU-Emissionshandel setzen, um das Klima zu schützen.

"Geflogen würde trotzdem, in vielen Fällen sogar mit Umwegen"

Heftige Kritik am Vorschlag von Grünen-Chefin Baerbock, Kurzstreckenflüge abzuschaffen, übte der Verband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Innerdeutsche Flüge seien "Teil einer internationalen Flugverbindung, bei der Reisende etwa von Hamburg über Frankfurt nach Bangkok fliegen", erklärte der Verband.

Ein Verbot solcher Verbindungen würde nur dazu führen, dass solche Umsteigepassagiere für ihre Langstreckenverbindungen nicht mehr deutsche, sondern ausländische Luftverkehrsdrehkreuze nutzen würden, heißt es weiter. "Geflogen würde also trotzdem, nur nicht mit deutschen Fluggesellschaften und in vielen Fällen stattdessen sogar mit Umwegen."

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