Der ZDF-Programmdirektor Himmler ist zum neuen Intendanten des ZDF gewählt worden und hat sich gegen seine Herausforderin Tina Hassel durchgesetzt. Der Fernsehrat wählte den amtierenden Programmdirektor des Senders am Freitag im dritten Wahlgang mit 57 Stimmen zum Nachfolger von Thomas Bellut. Ein Mitglied des Fernsehrats stimmte gegen ihn, es gab zwei Enthaltungen.
Nachdem keiner der beiden Kandidaten im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit für sich verbuchen konnte, entfielen bei der zweiten Abstimmung 32 Stimmen auf Himmler und 28 Stimmen auf die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios. Danach wurde die Fernsehratssitzung unterbrochen.
Hassel zog zu Beginn des dritten Wahlgangs ihre Kandidatur zurück. „Ich werde das Rennen an dieser Stelle beenden“, sagte Hassel bei der Sitzung des ZDF-Fernsehrats. Sie sagte, sie wolle, dass aus einer kleinen Mehrheit eine große wird, im Grunde wolle sie dasselbe wie Norbert Himmler: „Einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“
Der Intendant oder die Intendantin benötigt eine Dreifünftelmehrheit der Stimmen. Da der Fernsehrat 60 Mitglieder hat, sind 36 Stimmen für eine Mehrheit erforderlich. Im ersten Wahlgang hatte Himmler noch 34 Stimmen erhalten und Hassel 24 Stimmen.
Der amtierende ZDF-Intendant Bellut hatte im Frühjahr bekannt gegeben, dass er seinen Posten im März 2022 nach rund 40 Berufsjahren beim ZDF abgeben werde. Der Intendantenposten wurde vom ZDF nicht öffentlich ausgeschrieben, stattdessen konnten Mitglieder des 60-köpfigen Fernsehrats, dem Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und der Politik angehören, ihre Vorschläge einreichen. Auch unmittelbar bei der Sitzung in Mainz konnten grundsätzlich noch weitere Kandidaturen genannt werden.
Neben Himmler und Hassel gab es für die Wahl keine weiteren zugelassenen Kandidaten. Der Intendant oder die Intendantin wird vom Fernsehrat für die Dauer von fünf Jahren gewählt.
Intendant ab März 2022
Der 1971 in Mainz geborene Himmler ist der vierte Programmdirektor, dem es gelungen ist, aus dieser Position an die Spitze des Senders zu wechseln. Er wird sein neues Amt im März 2022 antreten.
Ende der 90er-Jahre war er zunächst freier Mitarbeiter der „Heute“-Redaktion im ZDF, eher er nach einem Redaktionsvolontariat Redakteur und Reporter im Landesstudio Rheinland-Pfalz wurde. 2002 wurde er zunächst Programmreferent des damaligen ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender und anschließend Leiter der Programmredaktion. Von 2008 bis 2012 leitete er die Hauptredaktion Spielfilm. Seit 2012 ist er Programmdirektor des ZDF, seit 2017 zusätzlich Vorsitzender der 3sat-Geschäftsführung.
Als Himmlers „Meisterstück“ gilt der Aufbau von ZDFneo als „Innovationsmotor“ des Senders. Der Spartenkanal startete im November 2009. Bei ZDFneo wurden Joko und Klaas und Jan Böhmermann bekannt, eher die einen zu ProSieben und der andere ins Hauptprogramm des ZDF wechselten. Bei ZDFneo wurden und werden neue Formate und Serien ausprobiert, mit dem TV-Lab gab es hier ein paar Jahre lang auch so etwas wie ein Innovationslabor.
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