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60 Jahre Mauerbau: Berlin – Fotovergleich vom 13. August 1961 und heute - t-online

Vor 60 Jahren wurde die Berliner Mauer gebaut. 28 Jahre spaltete sie Ost und West. In unserem großen Fotovergleich erleben Sie, wie sich Berlin gewandelt hat.

Sonntag, 13. August 1961, ein einschneidendes Datum in der Berliner Stadtgeschichte: Der Tag, an dem die Hauptstadt geteilt wurde, jährt sich nun zum 60. Mal. In dieser Zeit hat sich Berlin stark gewandelt – auch an der früheren Grenze.

Vergleichen Sie die Bilder der Stadt aus der Zeit des Mauerbaus mit den Aufnahmen von heute: Verschieben Sie einfach die Trennlinie von links nach rechts. 

Brandenburger Tor

Am 13. August 1961 rissen hier Grenz- und Volkspolizisten am frühen Morgen die Straßen auf und bauten Barrikaden aus Pflastersteinen und Asphaltstücken. Im Sperrgebiet rammten sie Betonpfähle mit Stacheldraht in den Boden. Wasserwerfer fuhren auf, um die Durchfahrt zu verhindern. Dutzende Schaulustige fotografierten das Spektakel. 

Später wurde die Mauer dann auf der westlichen Seite in einem Bogen um das Brandenburger Tor herumgebaut. Aufmerksame Besucher können noch heute auf der Ebertstraße vor dem Tor im Beton Spuren entdecken, die anzeigen, wo die Berliner Mauer einst stand.

Sowjetisches Ehrenmal

Auch am Sowjetischen Ehrenmal auf der Straße des 17. Juni errichteten Grenzpolizisten zunächst einen Stacheldrahtzaun. Das Ehrenmal, in dessen Mitte noch heute die Bronzestatue eines Rotarmisten steht, stand im britischen Sektor der Stadt.

Die Briten sollen damals befürchtet haben, dass sich auf dem Gelände Rotarmisten verstecken könnten. Heute ist klar: Die Sorgen waren unbegründet, denn die Anlage bietet gar keinen Platz für die Kolonnen einer Armee.

Straße des 17. Juni

Ein Blick auf das Sowjetische Ehrenmal und das Brandenburger Tor ohne Stacheldraht und Mauer war über Jahrzehnte unmöglich.

Ab dem 13. August 1961 sicherte auch auf der Straße des 17. Juni eine Absperrung die Grenze. Ihre heutige Bezeichnung trägt die Straße seit dem 22. Juni 1953. So wollte die Bundesrepublik Deutschland an den Arbeiteraufstand in der DDR aus demselben Jahr erinnern.

 

Oberbaumbrücke

Schon 1955 wurde die Oberbaumbrücke für den gesamten Verkehr gesperrt. Zu Fuß konnte man die Sektorengrenze zwar noch passieren. Ab 13. August 1961 war auch das nicht mehr möglich.

Seitdem diente sie als Grenzübergang zwischen Ost (Friedrichshain) und West (Kreuzberg). Auch der U-Bahnverkehr wurde eingestellt. Nur wenn freigekaufte politische Gefangene aus der DDR ausreisten, wurde die Oberbaumbrücke kurzzeitig freigegeben.

Strausberger Platz

Zehn Tage nach der "Sicherung der Staatsgrenzen", wie es in damaligen DDR-Pressemeldungen hieß, marschierten Kampfgruppen der Berliner Arbeiterklasse in der Karl-Marx-Allee auf. Für die SED ein besonderer Anlass, der auf der Vorzeigestraße der DDR, der damaligen "Stalinallee", gefeiert werden sollte.

Heute ist die Karl-Marx-Allee immer noch eine der beliebtesten Straßen Berlins. Heute treffen sich die Menschen hier zum Flanieren, Spazieren oder Einkaufen.

Checkpoint Charlie

Auch der Grenzübergang C – wie Charlie –wurde am 13. August abgeriegelt: Panzer rollten durch die Friedrichstraße, Dutzende Schaulustige beobachteten den Aufmarsch. Grenzpolizisten sicherten die Straße.

In den folgenden Jahren wurde der Checkpoint Charlie zu einem der bekanntesten Grenzübergänge Berlins. 1994 fiel während der Auflösung der letzten US-Brigade in Berlin die Wahl auf Jeffrey Harper. Seitdem ist sein Foto an dem Touristen-Hotspot zu sehen. Er erfuhr erst fünf Jahre später von seiner Berliner Prominenz.

Mauerstraße

Selten war ein Straßenname so sehr Programm wie bei der Mauerstraße in Berlin. Ihren Namen bekam sie bereits im 18. Jahrhundert. Schon damals gab es Überlegungen, an dieser Stelle eine Mauer zu errichten. Daraus wurde aber nichts, erst ab August 1961 wurde zwischen Mauerstraße und Schützenstraße tatsächlich eine Mauer errichtet.

Heute erinnert nur noch eine Linie aus Kopfsteinpflastersteinen an die damalige Mauer. Die Mauerstraße ist nun ein Teil eines Business-Viertels mit vielen Banken und Geschäftshäusern geworden.

Versöhnungskirche, Bernauer Straße

Für viele Gemeindemitglieder der evangelischen Versöhnungskirche war der Mauerbau ein herber Schlag. Schon am 21. August war die Mauer vor der Kirche an der Bernauer Straße so hoch, dass die Bürger aus West-Berlin keine Möglichkeit mehr hatten, sie zu besuchen. Das Hauptportal wurde zugemauert.

Wenige Monate später durften auch die Besucher aus Ost-Berlin hier nicht mehr beten, die Kirche befand sich nun im sogenannten Todesstreifen zwischen West- und Ost-Berlin. Im Januar 1985 sprengte die DDR-Regierung die Versöhnungskirche.

Heute findet man anstelle der Versöhnungskirche die Kapelle der Versöhnung. Sie wurde auf dem erhaltenen Fundament errichtet. Auch die alten Kirchturmglocken sowie der Altar und das Turmkreuz sind auf dem Gelände der Versöhnungsgemeinde wieder zu sehen, wo sich auch die Gedenkstätte Berliner Mauer befindet.

Heidelberger Straße / Wildenbruchstraße

Auch in Neukölln ging der Mauerbau schnell voran. Innerhalb von zehn Tagen löste das Mauerfundament aus Beton die Grenzzäune ab.

Seit dem Fall der Mauer hat sich Neukölln rasant gewandelt: Nun sprießen hier Blumen in Parkanlagen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde ein Supermarkt gebaut.

Boyenstraße

Die Wohnung im Osten, das Geschäft im Westen: Auf diesem Bild vom 17. August 1961 ist ein Schuster zu sehen, dessen Laden sich auf der anderen Grenzseite befand. Ein Maschendrahtzaun trennte ihn von seinem Geschäft. Laut dem Fotografen des historischen Bildes bat der Schuster eine Frau aus dem Westsektor, etwas für ihn aus seinem Laden zu holen.

Diese dramatische Szene ist 60 Jahre nach dem Mauerbau in der Boyenstraße in Vergessenheit geraten. Die Mauer ist weg, stattdessen – wie überall in Berlin: parkende Autos.

Die Mauer hat Berlin und die Welt verändert. Sie trennte Freunde und Familien, bis zu 250 Menschen starben an der Grenze. Bis heute sind die Spuren der einstigen Teilung in der Hauptstadt zu sehen. In Vergessenheit geraten wird die Mauer wohl nie.

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