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Bundestagswahl 2021: SPD holt in Politbarometer-Umfrage Grüne ein – Union verliert deutlich - Handelsblatt

SPD-Wahlplakat

59 Prozent der Befragten trauen Olaf Scholz das Amt des Bundeskanzlers zu.

(Foto:&#160dpa)

Berlin Die Union hat in einer weiteren Umfrage zur Bundestagswahl Punkte eingebüßt, während die SPD aufholt und nun gleichauf liegt mit den Grünen: In der am Freitag veröffentlichten aktuellen Politbarometer-Umfrage, die die Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF erhebt, verlieren CDU und CSU zwei Punkte auf 26 Prozent, wie der Sender auf seiner Internetseite mitteilte.

Die Sozialdemokraten legen dagegen um drei Punkte im Vergleich zu der Befragung von vor zwei Wochen zu: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 19 Prozent. Dies sei ihr bester Wert im zweiwöchentlich erhobenen Politbarometer seit fast drei Jahren. Die Grünen büßen zwei Punkte ein und liegen aktuell gleichauf bei ebenfalls 19 Prozent.

Die FDP gewinnt einen Punkt auf elf Prozent hinzu. Unverändert bleiben AfD bei elf Prozent und Linke bei sieben Prozent. Damit hätte keine Zweier-Koalition eine Mehrheit, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.

Bei der jüngsten Forsa-Umfrage aus der laufenden Woche waren die Ergebnisse ähnlich: Die Union hatte auch dort deutlich Stimmen eingebüßt, während die SPD neue hinzugewann und lange nicht mehr erreichte Werte erzielte. Die Partei lag hier jedoch dicht hinter den Grünen.

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Auch beim Blick auf die persönlichen Werte hält die aktuelle Politbarometer-Umfrage keine guten Nachrichten für die Union bereit: Ihr Kanzlerkandidat Armin Laschet verliert deutlich, während immer mehr Befragte vor allem SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz das Amt des Regierungschefs zutrauen. Den CDU-Chef halten demnach nur 28 Prozent (minus sieben) für geeignet als Kanzler, 67 Prozent gaben ihm die Note „nicht geeignet“.

Noch seltener (23 Prozent; minus zwei) wird Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock als geeignet angesehen (nicht geeignet: 70 Prozent). 59 Prozent hingegen (plus fünf) trauen Scholz das Amt des Bundeskanzlers zu (nicht geeignet: 33 Prozent).

Meinungsforscher: „Scholz wieder ernsthaft im Rennen“

Entsprechend hat Scholz seinen Vorsprung bei der K-Frage im Vergleich zur Politbarometer-Befragung von Ende Juli weiter ausgebaut. 44 Prozent hätten ihn am liebsten als Kanzler (plus zehn), gefolgt von Laschet, für den sich nur noch 21 Prozent (minus acht) aussprechen. 16 Prozent (minus vier) wollen Baerbock als Kanzlerin.

Olaf Scholz sei „wieder ernsthaft im Rennen“, sagte Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Sozialdemokraten hätten bei der Bundestagswahl am 26. September „eine realistische Chance, die Grünen zu überrunden“. Damit hätte die SPD eine Machtoption. „Das ist letztlich die einzige Möglichkeit für Scholz, Kanzler zu werden in einer Dreierkoalition mit den Grünen und der FDP“, sagte Jung.

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet habe sich „mit sehr vielen negativ wahrgenommenen Auftritten“ in eine schlechte Ausgangsposition für die heiße Wahlkampfphase manövriert. Das sei aber nur eine Momentaufnahme: „Da kann noch sehr viel Bewegung stattfinden“, sagte Jung.

Der Kanzler oder die Kanzlerin wird in Deutschland nicht direkt gewählt. Bei der Bundestagswahl am 26. September stehen ausschließlich Parteien auf dem Stimmzettel. Die Beliebtheit der Kandidaten kann aber das Wahlergebnis beeinflussen.

Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen telefonisch vom 10. bis 12. August 1252 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Mehr: Mit seinem Low-Profile-Wahlkampf setzt Laschet das Kanzleramt für die Union aufs Spiel. Ein Kommentar.

  • rtr
  • dpa
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