Weil sie sich im Wahlkampf engagiert hatte, wird Marion Brasch vorerst nicht mehr für den RBB arbeiten. Nun gelten diese Konsequenzen auch für Jörg Thadeusz.
Der RBB hat klare Regeln. Ab sechs Wochen vor dem Wahltermin dürfen sich die Mitarbeiter nicht aktiv im Wahlkampf betätigen. Das hatte Marion Brasch jedoch getan. Der Sender zog Konsequenzen und schickte die 60-Jährige in die Zwangspause.
Auch Jörg Thadeusz hatte sich positioniert, indem er eine Kolumne für das Wahlkampf-Magazin des Berliner FDP-Landesverbands schrieb. Damit hatte der 53-Jährige "ebenfalls die in der Geschäftsordnung des RBB gesetzten Grenzen überschritten", wie ein RBB-Sprecher dem "Tagesspiegel" erklärte.
Marion Brasch: Seit den Neunzigerjahren ist sie bei Radio Eins zu hören. (Quelle: imago images)
Jörg Thadeusz jedoch drohte nicht wie seiner Kollegin eine Zwangspause. Der Moderator musste lediglich eine Stellungnahme veröffentlichen. Seine Sendung "Thadeusz und die Beobachter" hätte er weiterhin moderieren dürfen.
"Wir respektieren und akzeptieren das"
Doch nun wird auch er seine Arbeit bis zur Wahl ruhen lassen, wie der RBB-Chefredakteur David Biesinger bekannt gab. Die Entscheidung traf Jörg Thadeusz jedoch selbst. "Wir respektieren und akzeptieren das und werden von der geplanten Ausstrahlung von 'Thadeusz und die Beobachter' am 21. September absehen."
Warum der 53-Jährige anders bestraft wurde als seine Kollegin lag daran, dass der gebürtige Dortmunder in den kommenden Wochen ohnehin nur für eine einzige Sendung vor der Kamera gestanden hätte und die stehe in besonderer Weise für Kontroverse und Meinungsvielfalt im RBB. Deshalb hielt es der Sender für "falsch, in diesem Zusammenhang ausgerechnet an dieser Sendung ein Exempel zu statuieren".
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