Gerd Koch, der Betreiber des Edeka-Markts in Schömberg stand sofort hinter dem Projekt, da er sich als ausgebildeter Baumfachwart für die Pflege heimischer Streuobstwiesen einsetzt. Er gab wertvolle Anregungen für das Projekt, da er die Bedürfnisse der Bewirtschafter und der Einzelhändler vereint. Aber auch Klaus Koch ist mit seinen Edeka-Märkten in Balingen, Bisingen, Meßstetten und Rosenfeld mit dabei.
Die Fäden für das Vorhaben laufen in den jeweiligen Landratsämtern bei den Kreisfachberatern zusammen. "Vieles gibt es zu tun. Es ist eine Herausforderung aller Beteiligten", so der Kreisfachberater im Landratsamt in Balingen, Markus Zehnder. Erfreulicherweise sei das Vorhaben bei den Einzelhändlern auf recht große Begeisterung gestoßen.
Der Verkauf der alten Apfelsorten beginnt mit der Sorte "Jakob Fischer", auch "Schöner vom Oberland" genannt. Dieser ist ein Zufallssämling, der 1903 in Oberschwaben aufgetaucht war. Da dieser saftige, aromatische und fein säuerliche Apfel nicht lange lagerfähig ist, kommt er nun direkt von der Obstwiese zum Verbraucher. Mit dem Kauf und Verzehr der Äpfel wird ein Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen geleistet. Später werden weitere alte Apfelsorten wie Brettacher, Gewürzluike, Glockenapfel, Kardinal Bea, Champagner Renette, Berlepsch, Goldparmäne, Kaiser Wilhelm und der Berner Rosenapfel bis in den Dezember hinein angenommen.
Als Annahmestelle fungiert der Bauernladen Vöhringer in Bisingen-Steinhofen. Die Annahme wird von den Fachwarten Gerlinde Palme (Hechingen) und Günther Vossler (Weilstetten) betreut. Die Anlieferungen unterliegen hohen Qualitätsanforderungen und strengen Vorgaben, teilt Kreisfachberater Zehnder mit. Das Obst dürfe nur von Hochstämmen oder anderen großkronigen Bäumen geerntet werden. Natürlich müsste dieses handgepflückt sein, keine Druck- und Faulstellen aufweisen, madenfrei sein und eine geringe Verschorfung von maximal fünf Prozent der Fruchtoberfläche vorweisen. Das Obst muss zudem sortenrein in Bodensee-Obstkisten in bestimmten Zeitfenstern angeliefert werden.
"Nur mit diesen Vorgaben, bester Qualität und einer guten Organisationsstruktur können wir im Handel konkurrieren und die Streuobstware erfolgreich ins Rennen bringen", sagen die Verantwortlichen. "Die Mühen der Obstbaumbesitzer werden fair entlohnt", betont Geschäftsführerin Schropp, "denn der Verein Schwäbisches Streuobstparadies wird die Lieferung mit einem Preis von brutto einem Euro pro Kilogramm vergüten."
August 16, 2020 at 10:11PM
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Balingen: Alte Apfelsorten kommen in Verkauf - Balingen - Schwarzwälder Bote
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Der Verkauf
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