
Ein Mitarbeiter führt einen Antigentest auf das Coronavirus im Universitätsklinikums Magdeburg durch
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert / dpaDieser Artikel wird laufend aktualisiert.
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Mehr als 22.000 Neuinfektionen und 1113 Todesfälle in Deutschland
5.50 Uhr: In Deutschland haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie bereits über zwei Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.368 neue Infektionen binnen 24 Stunden, wie das RKI am Freitagmorgen bekannt gab. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 2.000.958 (Stand: 15.01.,0 Uhr). Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Gesamtzahl noch deutlich höher liegen dürfte, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Grundsätzlich ist die Interpretation der Daten momentan noch schwierig, weil um den Jahreswechsel herum Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden (lesen Sie hier mehr dazu).
Außerdem wurden 1113 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Der bisherige Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitagmorgen bei 146,1. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 287,6 und Sachsen mit 274,1. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 78,7.
In den vergangenen Tagen sei die Zahl der registrierten Neuinfektionen wieder angestiegen, hieß es im RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend. Ob sich dieser Trend über die erwarteten Nachtestungen und Nachmeldungen hinaus fortsetze, werde sich erst im Laufe der nächsten Tage zeigen.
Bundeswehr prüft »Duldungspflicht« für Corona-Impfung
5.32 Uhr: Die Bundeswehr prüft eine Ausweitung der für Soldaten geltenden Impfpflicht auf den Schutz gegen das Coronavirus. Eine Entscheidung dazu werde vorbereitet, bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Der Generalarzt der Bundeswehr hat dem SPIEGEL gegenüber bereits im Dezember empfohlen, die Impfung gegen das Virus in den sogenannten Basisimpfschutz für alle Soldaten aufzunehmen (lesen Sie hier mehr dazu).
Der Impfschutz hat sich aus Sicht des Militärs insbesondere bei den Immunisierungen der Kontingente für die Auslandseinsätze bewährt. »Durch die besonderen Bedingungen des engen Zusammenlebens in den Einsätzen und auch in Gemeinschaftsunterkünften in Deutschland sind Soldatinnen und Soldaten per se einem relativ höheren Infektionsrisiko ausgesetzt als andere Bevölkerungsgruppen«, sagte der Sprecher. »Deshalb zielen Impfungen in der Bundeswehr immer gleichzeitig auf den Schutz der Gemeinschaft und des Individuums ab und die Duldungspflicht ist ein wichtiges Instrument, um die notwendigen Impfraten für eine Herdenimmunität zu erreichen.«
Meidinger: Impfungen für Lehrer im zweiten Quartal zu spät
5.00 Uhr: Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands hält es für sinnvoll, Lehrer schon früher als bisher geplant gegen das Coronavirus zu impfen. »Nach den derzeitigen Plänen sollen Lehrerinnen und Lehrer erst im zweiten Quartal dieses Jahres geimpft werden. Das halten wir für zu spät«, sagte Heinz-Peter Meidinger dem »Focus«. Zumindest für ältere Lehrkräfte über 60 sollte es frühere Impftermine geben. Zugleich betonte Meidinger, dass die Impfbereitschaft unter den Pädagogen groß sei. Eine hohe Impfquote könne daher leicht erreicht werden.
Weil es zunächst nicht genügend Impfstoff für jeden gibt, wird derzeit gemäß einer vom Bundesgesundheitsministerium festgelegten Priorisierung geimpft. »Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne«, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu im Dezember. Ältere über 80 Jahre, Bewohner und Personal in Pflegeheimen werden zuerst geimpft.
Meidinger hält es noch für möglich, das Schuljahr »ordentlich zu Ende zu bringen«. Bis zu den Weihnachtsferien habe es fast durchgängig Präsenzunterricht gegeben, sodass er durchaus Chancen für eine ausreichende Prüfungsvorbereitung sehe, wenn »hoffentlich« ab Februar vorrangig die Abschlussjahrgänge wieder an die Schulen geholt werden könnten, sagte er der »Passauer Neuen Presse«.
Merkel will Krisengipfel bereits auf kommende Woche vorverlegen
3.03 Uhr: Auf ganz Deutschland kommt womöglich eine weitere Verschärfung der Corona-Regeln zu. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) drang am Donnerstagabend bei einer CDU-Präsidiumssitzung auf einen Krisengipfel mit den Länder-Regierungschefs bereits in der kommenden Woche, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Merkel plädierte demnach auch für Verschärfungen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hält den derzeitigen Lockdown für unzureichend.
Das Virus lasse sich nur mit deutlich zusätzlicher Anstrengung aufhalten, sagte Merkel laut Teilnehmern der CDU-Präsidiumssitzung. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) forderte ein Krisentreffen bereits in der nächsten Woche. Der nächste Krisengipfel von Bund und Ländern ist eigentlich erst für den 25. Januar geplant.
In Deutschland gilt seit Mitte Dezember ein harter Lockdown mit weitgehenden Schließungen im Handel und bei Dienstleistungen, in Schulen und Kitas sowie Kontaktbeschränkungen. Anfang Januar wurden die Maßnahmen verschärft und bis zum Monatsende verlängert.
Merkel sprach sich laut Teilnehmern der CDU-Präsidiumssitzung vor allem wegen der in Großbritannien grassierenden Coronavirus-Mutation dafür aus, die Kontakte der Bürger weiter zu reduzieren. Mit Blick auf Berichte zu Erwägungen einer Einstellung des Nah- und Fernverkehrs sagte sie demnach, keiner wolle den ÖPNV einschränken. Dieser müsse durch mehr Homeoffice entlastet werden.
Lauterbach: Schließung von Betrieben wegen Coronakrise kann drohen
1.13 Uhr: Bei anhaltend hohen Infektionszahlen kann dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zufolge die Schließung von Betrieben drohen. »Der Lockdown ist nicht so erfolgreich, wie er sein muss«, sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Unternehmen müssten stärker in den Lockdown einbezogen werden. »Wir sollten das Homeoffice verpflichtend machen – dort, wo es geht.« Die Firmen selbst seien gut beraten, ihren Beitrag zu leisten, um den Lockdown erfolgreich zu Ende zu bringen. »Andernfalls können wir irgendwann gezwungen sein, auch Betriebe zu schließen«, sagte Lauterbach. »Möglicherweise müssten wir sogar an die Industrieproduktion heran.« Das könne niemand wollen.
Die bisherige Wirkung des Lockdowns nannte Lauterbach enttäuschend. »Wir sind in einer sehr prekären Situation.« Würden sich ansteckendere Corona-Varianten stärker in Deutschland verbreiten, »hätten wir ein Riesenproblem.«
Ein neuer Höchstwert bei Corona-Toten schiebt die Debatte über neue Beschränkungen in Deutschland an. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag, dass innerhalb von 24 Stunden 1244 Menschen gestorben seien, die positiv auf das Virus getestet worden waren.
Weil fordert Tempo bei der Zulassung des Impfstoffs von Astrazeneca
0.08 Uhr: Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert von der EU mehr Tempo bei der Zulassung des Corona-Impfstoffes des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca. Zwar finde er den Ansatz richtig, bei der Impfstoffbeschaffung europäisch zu vorzugehen, sagte Weil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Doch begreife er nicht, »warum bestimmte Impfstoffe in Europa später zugelassen werden als im Rest der Welt«.
»Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir jetzt so schnell wie möglich die Zulassung für den Impfstoff von AstraZeneca bekommen«, sagte der SPD-Politiker. Mit diesem Vakzin könnten tausende Hausärzte in die Impfkampagne einsteigen, »was richtig Schwung in die Sache bringen würde«. Die Einbeziehung der Hausärzte wäre laut Weil ein »Durchbruch«.
Bislang sind in der EU der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sowie das Mittel des US-Konzerns Moderna zugelassen. AstraZeneca beantragte am Dienstag eine Genehmigung. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will den Antrag auf bedingte Zulassung dieses Vakzins bis Ende Januar prüfen.
Großbritannien hatte das AstraZeneca-Präparat als weltweit erstes Land bereits Ende Dezember zugelassen. Danach ließen auch Argentinien und Indien diesen Impfstoff zu. Das zusammen mit der Universität Oxford entwickelte AstraZeneca-Vakzin hat im Vergleich zu den bisherigen Mitteln den Vorteil, dass es deutlich billiger ist sowie leichter zu lagern.
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